Gerade noch nannte FDP-Chef Lindner das "D-Day"-Papier zum Ampel-Aus ein "Praktikanten-Papierchen". Nun räumt sein neuer Generalsekretär ein: Der Begriff könnte durchaus in FDP-internen Runden gefallen sein. Das Kommunikationschaos der FDP in der "D-Day"-Affäre ist um eine Episode reicher: Nun gestand der Generalsekretär der Liberalen in einem Interview ein, dass der Begriff "D-Day" durchaus in internen Gesprächsrunden gefallen sein könnte. Buschmann sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Ich kann nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass nicht in irgendeiner Runde der letzten Monate irgendjemand einmal einen solchen Begriff in den Raum geworfen hat." Solche Metaphern würden allerdings auch andere Politiker verwenden. "Denken Sie etwa an die Bazooka, also einen Raketenwerfer, von Olaf Scholz . Oder werfen Sie einen Blick in die Biografie von Angela Merkel : Dort spricht sie von einer offenen Feldschlacht zwischen der CDU/CSU und der Schröder-Regierung. Es müssten "menschliche Maßstäbe" anlegt werden, "wenn ein Mitarbeiter sich in seinen persönlichen Aufzeichnungen dieser Begriffe bedient", forderte Buschmann. Das sogenannte D-Day-Papier habe er selbst "erstmalig gesehen, als es die FDP selbst veröffentlicht hat", sagte der Generalsekretär. Der inzwischen zurückgetretene Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann habe ihm versichert, dass er das Papier "für sich selbst als Aufgabenliste für den Fall der Fälle angefertigt" habe. In keiner politischen Entscheiderrunde, an der er teilgenommen habe, sei es präsentiert worden. "Wir haben über Szenarien gesprochen, aber keines davon hieß D-Day." Lindner gewähre FDP-Führungskräften "viel Entscheidungsfreiheit" Buschmann wandte sich gegen Spekulationen, FDP-Chef Christian Lindner habe das Papier zum Koalitionsbruch in Auftrag gegeben. "Richtig ist, dass es in der FDP-Führung die Bereitschaft gab, die Koalition zu beenden, wenn es nicht zu einer besseren Politik für unser Land kommt." Darauf habe sich auch die Bundesgeschäftsstelle vorbereitet. Lindner gewähre seinen Führungskräften viel Entscheidungsfreiheit, betonte Buschmann. Er hätte sich als Bundesgeschäftsführer "nie getraut, ein so unausgegorenes Halbfertigprodukt wie dieses interne Arbeitspapier, über das nun so viel gesprochen wird, einem Bundesvorsitzenden vorzulegen". Auf die Frage, ob es keine Alternative zu Lindner an der Parteispitze gebe, antwortete Buschmann: "Kein Mensch ist unersetzbar, aber: Christian Lindner ist ein sehr starker Vorsitzender mit einer hohen Integrationskraft nach innen." Buschmann wehrte sich zudem gegen den Vorwurf, die Ampel gesprengt zu haben. Bundeskanzler Olaf Scholz habe mit Christian Lindner "den Vorsitzenden einer koalitionstragenden Partei entlassen und damit die Koalition beendet. Wenn also jemand die Ampel gesprengt hat, dann er", so Buschmann in Bezug auf Scholz.