"Bares für Rares": "Schein oder nicht Schein?": Die Hamlet-Frage bringt den Durchbruch
Händler und Verkäufer drohten sich bei "Bares für Rares" nicht einig zu werden - zu weit lagen ihre Preisvorstellungen auseinander. Dann wandte Wolfgang Pauritsch den Shakespeare-Trick an.
"Für mich wär der Schmuck nix", sagt Jan Heitmann. Deswegen ist der Elfjährige zusammen mit seinem Vater Peter die Reise aus Gütersloh ins Pulheimer Walzwerk angetreten, um das goldene Collier zu versilbern. Es handelt sich dabei um ein Familienerbstück, das immer nur im Banktresor lagerte und jetzt abgegeben werden soll.
Laut Wendela Horz handelt es sich hier um ein von Hand gearbeitetes Unikat, "von einem Meister der Goldschmiedekunst." Geschaffen wurde das Collier laut der Expertin in den 1950er Jahren, was auch die Formsprache zeige. Das wunderbar gearbeitete Schmuckstück weise zudem einen Diamantbesatz von rund 2 Karat auf.
"Bares für Rares": Die Expertise bestätigt den Wunschpreis
Bei all dem Positiven, das Horz über das Collier zu erzählen hat, gibt es aber auch einen Nachteil: Diese Formsprache sei heute nicht gefragt. "Die Verkäuflichkeit ist nicht so gut", so ihr Urteil.
3500 Euro hätten Vater und Sohn gerne für den Schmuck. Laut Wendela Horz beläuft sich der Goldwert auf rund 2500 Euro, dazu kommen noch die Diamanten und die gute Verarbeitung. Damit landet die Expertise exakt beim Wunschpreis. Die Verkäufer sind zufrieden.
Im Händlerraum nimmt Wolfgang Pauritsch das edle Geschmeide gründlich unter die Lupe und eröffnet dann den Bieterreigen mit einem Startgebot von 1500 Euro. Julian Schmitz-Avila und Fabian Kahl halten dagegen, die drei übertrumpfen sich gegenseitig bis zum Stand von 2400 Euro. Dann geht ihnen die Puste aus.
Als die Verkäufer ihren Wunschpreis nennen, legt Pauritsch noch einen Hunderter drauf und bietet 2500 Euro. "Gehen Sie noch ein bisschen in sich", bittet Peter Heitmann den Österreicher. "In die Hose?", fragt der - und erntet damit großes Gelächter.
Immerhin erhöht er sein Gebot letztmalig auf 2700 Euro - und fragt mit Shakespeare: "Schein oder nicht Schein, das ist hier die Frage." Die Hamlet-Frage rettet die Auktion. Die Verkäufer willigen ein und es kommt zum Geschäft.
Lesen Sie auch: