Landgericht: Prozessstart nach Tod im Kurpark von Bad Oeynhausen
Der Fall hatte bundesweit eine Debatte über Zuwanderung und Abschiebung von ausländischen Straftätern befeuert. Jetzt startet am Landgericht in Bielefeld der Prozess.
Der gewaltsame Tod eines 20-Jährigen nach einer Abiturfeier im Juni im Kurpark von Bad Oeynhausen hatte Wellen bis in die Landes- und Bundespolitik geschlagen. Am Dienstag (17.12.) beginnt vor dem Landgericht Bielefeld der Prozess gegen drei Männer. Die Anklage wirft dem 18 Jahre alten Haupttäter aus Bad Oeynhausen Totschlag, Körperverletzung und Diebstahl zum Nachteil einer hilflosen Person vor. Der Syrer war in Begleitung zweier 19-Jähriger. Die beiden Deutschen stehen wegen gefährlicher Körperverletzung und Hehlerei vor Gericht. Sie kommen aus Bad Oeynhausen und aus Staßfurt in Sachsen-Anhalt.
Der erste Prozesstag beginnt früh um 8.30 Uhr und wird voraussichtlich schnell wieder beendet sein. Nach Angaben des Landgerichts steht an dem Tag nur die Verlesung der Anklageschrift auf dem Programm. Weiter geht es dann im neuen Jahr am 6. Januar. Insgesamt hat das Gericht Termine bis Mai angesetzt.
Der Fall hatte bundesweit die Debatte über Zuwanderung und Abschiebung von ausländischen Straftätern befeuert. Der Bundestag hatte sich mit der Thematik befasst, auch der Düsseldorfer Landtag hatte in einer Aktuellen Stunde über den Komplex diskutiert.
Streit nach Wortwechsel
Dem Angriff in der Nacht auf den 23. Juni war laut Anklage ein Wortwechsel vorausgegangen. Das Opfer hatte nach der Abiturfeier seiner Schwester mit anderen auf einer Bank gesessen. Die Gruppe um den Hauptverdächtigen kam vorbei und sprach die ihnen unbekannten Feiernden an. Es kam zu einer Rangelei mit brutalen Schlägen und den tödlichen Tritten auf den bewusstlos am Boden liegenden 20-Jährigen. Mit schweren Hirnschäden war er am 25. Juni im Krankenhaus gestorben.
Einer der 19-Jährigen ist wegen Hehlerei angeklagt. Er soll Geld aus einer Brusttasche des Opfers entgegengenommen haben. Wegen gefährlicher Körperverletzung ist der zweite 19-Jährige angeklagt. Er soll einen Begleiter des Todesopfers angegriffen haben.
Laut früheren Angaben der Staatsanwaltschaft hatte sich der Hauptbeschuldigte zunächst nicht zu den Vorwürfen geäußert. Bei der Polizei gestellt hatten sich die beiden 19-Jährigen. Sie haben die Vorwürfe und die Zeugenaussage zu dem Vorfall bestätigt.