2. Bundesliga: Unruhe bei Eintracht Braunschweig – "Schnauze voll"

Kurz vor Weihnachten findet sich Eintracht Braunschweig auf einem Abstiegsplatz wieder. Die Stimmung in Niedersachsen ist am Boden. Viele Braunschweiger Fans befanden sich bereits auf dem Heimweg, als Maurice Neubauer das 3:0 für SV Elversberg erzielte. War die erste Hälfte noch umkämpft, kippte das Spiel im zweiten Durchgang deutlich zugunsten der Gäste. Und so kam es nach dem Abpfiff zu einem gellenden Pfeifkonzert im Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße. In den Minuten zuvor schallte es aus den Fanblöcken bereits: "Wir ham' die Schnauze voll." Die Stimmung beim deutschen Zweitligisten ist endgültig gekippt. Denn nach 16 Spieltagen steht die Eintracht auf Rang 17, einem direkten Abstiegsplatz. Braunschweig stellt die zweitschlechteste Offensive und die schlechteste Defensive. Nur Schlusslicht Regensburg steht in beiden Kategorien hinter den Niedersachsen. Dementsprechend bedient waren die Anhänger nach der 0:3-Heimklatsche. Von der Südkurve, dem Fanblock der aktiven Fanszene Braunschweigs, wurde die Mannschaft weggeschickt. Trainer Daniel Scherning gingen die Leistung seiner Mannschaft und die Ereignisse im Anschluss nahe. Auf der Pressekonferenz sagte er: "Nach dem ersten Gegentor haben wir keinen Aufbau mehr gehabt, sind zusammengeklappt." Der Chefcoach sprach von einem "kopflosen" Auftritt seiner Mannschaft in den letzten 30 Minuten des Spiels. "Das macht mich sprachlos, was danach passiert ist, konnte man dann auch so im Laufe der letzten Minuten dann auch erwarten", ergänzte der konsternierte Trainer. Bloß nicht auswärts Im letzten Spiel vor der Winterpause muss Braunschweig am kommenden Samstagabend nach Nürnberg. Im Zweitliga-Topspiel ist die Eintracht zum Siegen verdammt, will sie Weihnachten auf einem Nicht-Abstiegsplatz verbringen. Das Problem: Auswärts hat Braunschweig in acht Spielen erst zwei Punkte geholt. Sechs Niederlagen und zwei Unentschieden sind das Resultat der bisherigen Auswärtsfahrten. Daniel Scherning beschwor daher schnell den Geist aus der vergangenen Saison. "Das gehört dazu im Profifußball, dass du durch solche Phasen durch musst. Wir haben im letzten Jahr erlebt, wie wichtig es ist, zusammenzuhalten, um ein großes Ziel zu erreichen. Und ich hoffe, dass wir es dieses Jahr auch wieder hinkriegen." Damals stand Braunschweig nach der Hinrunde auch auf Platz 17 – und hielt am Ende noch die Klasse.