Änderung zum Jahreswechsel: Schweiz baut neue Hürde für Einkaufstouristen
Im äußersten Süden Deutschlands kaufen Schweizer jährlich Waren im Milliardenwert ein. Die Alpenrepublik handelt nun - und senkt eine Steuer-Freigrenze
Viele Menschen aus der Schweiz fahren über die Grenze in den Süden Deutschlands, um preiswerter einzukaufen. Um den Shoppingtourismus einzudämmen, handelt die Schweiz nun und halbiert den Wert der Einkäufe, die steuerfrei ins Land kommen dürfen.
Vom 1. Januar an dürfen nur noch Waren im Wert von 150 Franken (rund 160 Euro) steuerfrei mitgebracht werden - bisher lag die Freigrenze bei 300 Franken. Bei einem höheren Wert muss in der Schweiz Mehrwertsteuer gezahlt werden. Der Regelsatz liegt aber dort deutlich niedriger als in Deutschland: 8,1 statt 19 Prozent.
In der deutschen Grenzregion löst die Änderung unterschiedliche Reaktionen aus. Sie erwarte, dass sich die Senkung der Freigrenze nicht erheblich auf das Einkaufsverhalten der Schweizer auswirken werde, sagt die aus Waldshut stammende Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, der Deutschen Presse-Agentur.
Die Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee sieht die regionale Wirtschaft nicht bedroht - obwohl es in Einzelfällen negative Auswirkungen geben könne.
Der regionale Einzelhändler Frischemärkte Baur erwartet für die Bodensee-Grenzstadt Konstanz, dass sich das Einkaufverhalten der Schweizer ändert und auch der Umsatz sinken könnte: "Schweizer Kunden werden ihre Einkäufe besser planen, größere Mengen auf einmal kaufen und wahrscheinlich gezielt in Gruppen zum Einkaufen kommen", sagt Geschäftsführerin Sabine Seibl.