Nach der Derby-Niederlage gegen United verschärft sich die Krise von Manchester City. Trainer Guardiola reagiert mit Selbstkritik. Der Spanier wirkt angeschlagen. Dass Manchester City sein letzter Club als Trainer sein soll, das hat Pep Guardiola erst vor Kurzem deutlich gemacht. Bis Sommer 2027 läuft der erst kürzlich verlängerte Vertrag des spanischen Star-Coaches, dann soll auf Vereinsebene Schluss sein für den früheren Bayern-Trainer. Doch nach einer weiteren Fußball-Woche zum Vergessen stellt sich die Frage: Hält Guardiola bei den Cityzens noch so lange durch? Erst das 0:2 in der Champions League bei Juventus Turin , dann das bittere und dramatische 1:2 im Stadtderby gegen Manchester United mit zwei Gegentreffern in den Schlussminuten - es kommt gerade knüppeldick für Man City und Guardiola. Guardiola wirkt angeschlagen Und wer den 53-Jährigen in diesen Tagen beobachtet, der sieht einen angespannten, ratlosen und stark angeschlagenen Mann. "Ich bin der Boss, ich bin der Manager und ich bin nicht gut genug", sagte der Trainer des kriselnden englischen Serienmeisters nach dem 1:2 (1:0) am Sonntag. "Ich muss Lösungen finden und das ist mir bislang nicht gelungen. Das ist die Realität", sagte Guardiola. Längst hat der englische Meister der vergangenen vier Jahre seine Aura der Unbesiegbarkeit verloren. Die Mannschaft hat mit vielen Verletzungen zu kämpfen, vor allem Welt-Fußballer Rodri fehlt mit seiner schweren Knieverletzung. Zudem scheinen Spieler wie Ilkay Gündogan oder Kevin de Bruyne über ihrem Zenit, viel andere Profis wie Englands Stürmer Phil Foden wirken bei der internationalen Fußball-Hatz überspielt. "Ich wusste, dass es eine schwere Saison wird", sagte Guardiola. "Aber dass es sich so entwickeln würde ...". Guardiola rätselt, er hinterfragt, er tüftelt. "Trainer auf der ganzen Welt arbeiten mehr, wenn sie große Probleme haben. Sie denken mehr nach, sie führen mehr Gespräche, um den Jungs klarzumachen, dass wir immer noch gut sind." Misserfolg nagt an Guardiola Allein, Guardiolas Worte scheinen aktuell nicht durchzudringen. Acht Niederlagen in den vergangenen elf Partien - es ist eine verheerende Bilanz für ein Starensemble, wie es Guardiola zur Verfügung hat. Und diese Tatsache nagt am stolzen Katalanen, der in seiner Trainerkarriere bislang fast immer auf der Sonnenseite stand. Der Misserfolg geht ihm so nah, dass er zuletzt körperliche Schmerzen und Schlafprobleme einräumte. Am Sonntag hetzte Guardiola nach dem nächsten sportlichen Tiefschlag durch die Katakomben des Etihad Stadium. Getrieben von der Sehnsucht, endlich Lösungen für die Misere zu finden. Im Club hat Guardiola nach wie vor großen Rückhalt. Die Fans versuchten ihren angeschlagenen Trainer vor dem Manchester-Derby mit einer großen Choreographie aufzumuntern. "Guardiola - mehr als ein Coach" stand da in großen Lettern geschrieben. Die Frage ist, ob Guardiola noch die Kraft hat, diese riesige Wertschätzung mit einem sportlichen Turnaround zurückzugeben.