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Ölpest im Schwarzen Meer: Putins Schattenflotte eine Gefahr für die Ostsee?

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Ein maroder russischer Öltanker hat eine Ölpest im Schwarzen Meer ausgelöst. Jetzt wollen die Ostsee-Anrainer härter gegen Putins "Geisterflotte" vorgehen. Dank seiner "Geisterflotte" kann Kremlchef Putin trotz westlicher Sanktionen russisches Öl und Gas auf den Weltmärkten verkaufen und seine Kriegskasse füllen. Diese Tankerflotte, ein Netzwerk aus verschleierten Schiffen und Unternehmen, sichert sich Russland Milliarden Dollar an Rohstoffeinnahmen. Umweltschützer warnen schon lange vor der Gefahr einer Umweltkatastrophe durch die maroden und oft unversicherten Schiffe dieser Schattenflotte. Jetzt ist diese Gefahr zur Realität geworden. Ölpest im Schwarzen Meer Anfang der Woche kam es im Schwarzen Meer zu zwei schweren Zwischenfällen: Zwei russische Öltanker verunglückten nahe der annektierten Halbinsel Krim. Nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass sollen bereits mehr als 3.000 Tonnen Öl ausgetreten sein, was an der russischen Schwarzmeerküste eine verheerende Ölpest verursacht hat. Insgesamt hatten die beiden Schiffe rund 9.000 Tonnen Öl geladen. Beim Austritt derartiger Mengen drohen verheerende Folgen für das Ökosystem. Laut Experten reicht schon ein Liter Öl aus, um eine Million Liter Wasser zu verschmutzen. Laut russischer Umweltbehörde sind mehrere Spezialisten im Einsatz, die versuchen, die Umweltverschmutzung einzudämmen. Der Greenpeace-Wissenschaftler Paul Johnston erklärte der auf Russland spezialisierten Nachrichtenseite "meduza.io", wie dramatisch die Folgen sein können: "Bei diesen Wetterbedingungen wird es sehr schwer sein, das austretende Öl einzudämmen", sagte er. Die tatsächlichen Folgen würden nun von Wind und Strömung abhängen. Mehr zu Putins berüchtigter Geisterflotte lesen Sie hier . Estland: "Härtere Gangart" gegenüber Russlands Schiffe Die ersten Reaktionen lassen nicht lange auf sich warten: Estland kündigte am Mittwoch an, künftig mit einer "härteren Gangart" gegen Putins Schattenflotte vorzugehen. Ministerpräsident Kristen Michal erklärte in Tallinn, dass Schiffe, die keine Versicherungsnachweise vorlegen, entweder geentert oder auf eine Sanktionsliste gesetzt würden. Die Initiative geht auf ein Treffen der von Großbritannien geführten Joint Expeditionary Force (JEF) zurück, einem Militärbündnis aus zehn nordeuropäischen Staaten, darunter Deutschland. Die Teilnehmer des Treffens am Montag hatten sich mehrheitlich auf ein härteres Vorgehen gegen die russischen Schiffe verständigt. Zuvor hatte auch die EU mit ihrem 15. Sanktionspaket die russische Schattenflotte ins Visier genommen. Im Kampf gegen die russische Schattenflotte will Estland dabei seine Erfahrungen teilen. Die Polizei- und Grenzschutzbehörde des EU- und Nato-Lands inspiziert seit Juni Schiffe, die Estlands Wirtschaftszone durchqueren. Seitdem seien die Versicherungsunterlagen von mehr als 240 Schiffen geprüft worden. "Die Hauptsache ist, dies systematisch zu tun", sagte Michal. Doch nach Ansicht des dänischen Militärgeheimdienstes könnte auch Russland wiederum reagieren, wenn die Ostsee-Anrainer den Druck auf die Schattenflotte erhöhen. Demnach könnte der Kreml seine Öltanker in Zukunft von russischen Kriegsschiffen eskortieren lassen. "Das würde die Spannungen auf jeden Fall nochmal erhöhen", zitiert das Fachmagazin "gCapatain" einen Sprecher des Geheimdienstes.



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