Seit sechs Monaten nimmt Kay Granger nicht mehr an Abstimmungen teil. Jetzt wird klar: Sie lebt in einem Altersheim. Ihren Posten will sie aber nicht aufgeben. Die republikanische US-Abgeordnete Kay Granger lebt offenbar seit sechs Monaten in einem Altersheim – und hat in dieser Zeit keine Abstimmungen im Kongress mehr wahrgenommen. Laut Berichten der "Daily Mail" und von CNN soll die 81-Jährige gesundheitliche Probleme haben, die ihre Amtsausübung erheblich erschweren. Granger, die seit 1997 den texanischen 12. Kongressdistrikt vertritt, befindet sich demnach in einer Einrichtung, die monatlich rund 4.000 US-Dollar kostet. Dort lebt sie laut ihres Sohnes Brandon Granger jedoch nicht im Bereich für Demenzkranke, sondern in einer aktiven Gemeinschaft für ältere Menschen. Granger selbst räumte in einer Stellungnahme ein, dass sie seit September unter verstärkten gesundheitlichen Herausforderungen leide, die häufige Reisen nach Washington erschwerten. Sie dankte ihrer Familie und ihrem Umfeld für die Unterstützung und sprach von einem schwierigen Jahr. Granger stimmte zuletzt im Juli ab Eine Recherche der Lokalzeitung "Dallas Express" hatte aufgedeckt, dass Granger im Sommer desorientiert in ihrem Wohnviertel aufgefunden worden sei. Dies hatte zu Spekulationen über ihren Gesundheitszustand geführt. Kritiker bemängelten, dass Grangers Zustand offenbar schon vor ihrer letzten Wiederwahl im Jahr 2022 erkennbar gewesen sei. Dennoch habe sie weiterhin ihr Gehalt von 174.000 US-Dollar pro Jahr bezogen und ihre Mitarbeitenden mit über einer Million US-Dollar entlohnt. Die letzte registrierte Abstimmung der Abgeordneten im Kongress stammt vom 24. Juli. Seitdem sei ihr Büro nicht mehr erreichbar gewesen, wie ein Reporter berichtete. Lokalpolitiker äußerten sich empört über die fehlende Vertretung des Wahlkreises. Bo French, Vorsitzender der Republikaner im Tarrant County, kritisierte, dass wichtige Abstimmungen ohne Grangers Stimme stattfanden. Ihr Nachfolger Craig Goldman sei jedoch bislang nicht vorzeitig vereidigt worden. Granger hatte bereits im November angekündigt, nach Ablauf ihrer Amtszeit nicht erneut zu kandidieren. Während ihrer langen Karriere war sie unter anderem die erste weibliche Vorsitzende des Haushaltsausschusses.