Ein gut geführtes Unternehmen versucht stets, profitabel zu arbeiten. Dafür müssen Sie über die Stückkosten und Stückgewinne informiert sein. Ein Überblick. Für Unternehmen ist es sehr wichtig, die Verkaufspreise genau zu kalkulieren. Nur dann werden langfristig Gewinne erzielt. Besonders bei der Produktion von Gütern ist eine Einzelbetrachtung sinnvoll. Daher ist es wichtig, aus der betrieblichen Kostenrechnung genaue Stückwerte für die Kosten und Gewinne zu erhalten. Was sind Stückgewinne und wie werden sie berechnet? Wir klären auf. Was sind Stückgewinne? Aus der Erfolgsrechnung sind nur die Gesamtzahlen erkennbar, also der Gesamterlös, die Gesamtkosten sowie der Gesamtgewinn oder Gesamtverlust. Für eine genaue Preiskalkulation sind jedoch diese Zahlen auf die verkaufte Absatzmenge herunterzubrechen. Die Stückgewinne sind demnach die Gewinne pro Einzelstück. Lesen Sie auch: Unternehmen geben 6 Prozent des Umsatzes für Bürokratie aus Ifo-Umfrage: Mehr Unternehmen bangen um ihre Existenz Berechnung der Stückgewinne Zur Berechnung der Stückgewinne gibt es zwei Methoden. Dabei kommt es darauf an, wie tiefgehend die Kostenrechnung in einem Unternehmen ist. Ist die Kostenrechnung wenig stark ausgeprägt, können die Stückgewinne wie folgt berechnet werden: Stückgewinn = Gesamtgewinn / Absatzmenge . Aussagefähiger ist die Berechnung jedoch, wenn eine detaillierte Kostenrechnung vorhanden ist. Die Kosten lassen sich dann genau unterteilen in variable Stückkosten und fixe Stückkosten. Ein Beispiel: Eine Bäckerei benötigt für ein Brot Materialkosten von 1,50 Euro. Daneben fallen zusätzliche Fixkosten (Kosten für Gebäude und Backstube, Energiekosten, Personalkosten und andere Pauschalkosten) im Jahr von 500.000 Euro an. Pro Jahr werden 2 Millionen Brote gebacken. Die Fixkosten pro Brot betragen im Beispiel 500.000 / 2.000.000 = 0,50 Euro. Die gesamten Stückkosten ergeben sich aus der Summe der variablen Stückkosten sowie den Fixkosten pro Stück. Im Beispiel betragen die Stückkosten 2 Euro (variable Stückkosten von 1,50 Euro + fixe Stückkosten von 0,50 Euro). Wenn das Brot für 2,50 Euro verkauft wird, beträgt der Stückgewinn also 0,50 Euro pro Brot. Problematik der fixen Stückkosten Die variablen Stückkosten bleiben unabhängig von der Verkaufszahl immer gleich. Bei den Fixkosten ist das anders. Wird nichts verkauft, bleiben sie genauso hoch wie wenn die Absatzmenge sehr hoch ist. Für die Kalkulation werden jedoch möglichst genaue Werte benötigt. Hier bleibt nur der Weg über eine Prognose der abgesetzten Menge. Der Prognosewert sollte aus den Vergangenheitswerten sowie einem zukünftigen Schätzwert ermittelt werden. Je genauer die Absatzprognose, umso genauer ist auch die Ermittlung des Stückgewinns.
