Skispringen: Vierschanzentournee-Sieger Tschofenig macht Geständnis

Der Österreicher Daniel Tschofenig konnte sich in einem packenden Finale den Tourneesieg sichern. Nun spricht er über den Druck und die nervenaufreibende Situation. Spannender hätte der Abschluss der Vierschanzentournee in Bischofshofen (Österreich) am Montag wohl nicht sein können. Am Ende setzte sich der Österreicher Daniel Tschofenig vor seinen Teamkollegen Jan Hörl und Stefan Kraft durch – und machte nun ein Geständnis. Der 22-Jährige gab zu, dass er vor dem Tourneesieg die Auffassung, dass man Ereignisse erst nach einiger Zeit realisieren könne, für "schwachsinnig" hielt. Er sagte nun jedoch dem "Standard": "Aber es dauert tatsächlich ein bisschen." Zudem fügte der Skisprung-Star an: "Man erwartet eigentlich, dass im Moment des Triumphes der Druck von dir abfällt, das stimmt auch, aber auf der anderen Seite bist du einfach völlig überfordert. Alles prasselt auf dich ein, die vielen Eindrücke, die vielen Gefühle." "Dann bist du halt ein richtiger Idiot" Tschofenig lag bis zum letzten Springer in Führung. Allerdings lag der letzte Springer, Stefan Kraft, nach dem ersten Durchgang vorne und stand auch in der Tournee-Gesamtwertung an der Spitze. Durch schlechte Windbedingungen wurde der Ablauf von Kraft jedoch gestört, er musste lange warten, ehe er auf den Balken durfte – und flog dann nicht so weit, wie erhofft. Am Ende wurde er Dritter in der Gesamtwertung. Tschofenig erklärte, dass er sich nach dem Sprung von Kraft erst nicht freuen wollte: "Aber was, wenn irgendwas falsch ist, wenn die grüne Linie nicht stimmt, wenn das 'To Beat' nicht stimmt, dann freust du dich, und dann bist du Zweiter, dann bist du halt ein richtiger Idiot." Am Ende durfte er sich allerdings ganz regulär als Sieger freuen. Und das, obwohl er nach dem ersten nicht ganz gelungenen Durchgang nicht mehr daran dachte: "Ich hatte den Eindruck, dass ich es eh nicht mehr gewinnen konnte, mein Ziel war das Podest. Das hat mir viel Stress genommen. Nach dem ersten Durchgang sagte ich zu Krafti und Jan: 'Hey, macht ihr euch das aus, es ist absolut okay für mich.'"