FC Bayern: Finanzvorstand Michael Diederich kritisiert Konkurrenz
Der FC Bayern ist das größte Aushängeschild der Bundesliga. Das will ein Vorstandsmitglied des Rekordmeisters bei einer aktuellen Diskussion auch gewürdigt wissen. Bayerns Finanzvorstand Michael Diederich hat sich mit klaren Worten in die Diskussion über mehr wirtschaftliche Solidarität innerhalb des deutschen Profifußballs eingebracht. In einem Interview mit dem "Kicker" betonte er, dass der FC Bayern bereits erheblich zur finanziellen Stabilität der Liga beitrage. "Solidarität darf keine Einbahnstraße sein", stellte Diederich unmissverständlich klar. Der FC Bayern sei allein durch seine Reichweite für etwa 30 Prozent der Aufmerksamkeit verantwortlich, die die Bundesliga weltweit erhalte. Trotzdem flössen nur 6,5 Prozent der nationalen TV-Gelder an den Rekordmeister. Die verbleibenden 23,5 Prozent seien bereits Ausdruck von Solidarität. Ähnlich äußerte er sich zur Gruppenvermarktung im Sponsoring, bei der die Erlöse gemeinschaftlich verteilt werden: "Da verwundert es schon, wenn der Begriff Solidarität immer weiter strapaziert wird." "Darüber möchte ich nicht spekulieren" Am Donnerstag wird auf einer außerordentlichen DFL-Mitgliederversammlung über die Verteilung der TV-Gelder ab der Saison 2025/26 beraten. Vor allem kleinere Vereine fordern eine stärkere Umverteilung zugunsten der finanziell schwächeren Klubs. Sie argumentieren, dass die großen Vereine wie der FC Bayern durch Einnahmen aus der Champions League und die Einführung der Klub-WM bereits überproportional profitieren würden. Die Topklubs hingegen sehen ihren Stellenwert im internationalen Wettbewerb gefährdet, da sie mit finanzstarken Investorenklubs konkurrieren. Der Finanzvorstand zeigte sich auch skeptisch gegenüber der Idee, künftig nationale und internationale Medieneinnahmen aus einem gemeinsamen Topf zu verteilen. "Das ginge noch einmal zulasten derjenigen Klubs, die auch dank des großen Aufwandes, den sie betreiben, das internationale Aushängeschild der Liga sind", so Diederich. Angesprochen auf eine mögliche individuelle Auslandsvermarktung des FC Bayern hielt sich der Finanzvorstand zurück: "Darüber möchte ich nicht spekulieren."
