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Erdoğan und Netanjahu wüten – Krieg zwischen der Türkei und Israel?

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Ein israelischer Rat warnt vor einem Krieg mit der Türkei. Auch der türkische Präsident Erdoğan drohte bereits mit einer Eskalation. Ein großer Konflikt könnte den Nahen Osten weiter ins Chaos stürzen. Wie groß ist die Gefahr wirklich? Eigentlich zählten beide Staaten machtpolitisch zu den Gewinnern des vergangenen Jahres: Israel hat nach dem Terrorangriff der Hamas im Oktober 2023 Strukturen der Islamisten im Gazastreifen ausgeschaltet, die islamistische Hisbollah im Libanon stark geschwächt und damit auch den Erzfeind Iran zurückgedrängt. Die Türkei hat dagegen mit ihrer Unterstützung für oppositionelle Milizen in Syrien maßgeblich zum Fall des Diktators Baschar al-Assad beigetragen. So konnte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan seinen Einfluss auf das Nachbarland massiv ausbauen. Israel und die Türkei haben damit demonstriert, dass sie momentan militärisch die bestimmenden Regionalmächte im Nahen Osten sind. Trotzdem kommt die Region nicht zur Ruhe, im Gegenteil: Denn nun könnten ausgerechnet diese beiden Staaten vor einem bewaffneten Konflikt stehen. Das befürchtet zumindest eine von der israelischen Regierung eingesetzte Kommission, die damit in der vergangenen Woche einen Schockmoment auslöste. Dreht sich die Eskalationsspirale weiter, steht der Nahe Osten jetzt vor einem noch größeren Krieg? Erdoğan jedenfalls macht kein Geheimnis daraus, dass er den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu aufgrund seiner Kriegsführung im Gazastreifen für einen Verbrecher hält. Diese Feindschaft birgt riesiges Eskalationspotenzial. Aber ob es tatsächlich zu einem Krieg kommt, hängt auch vom weiteren Verlauf des Gazakrieges ab – und nicht zuletzt vom westlichen Einfluss. Hamas-Terrorakt verhinderte Annäherung Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel waren in der Vergangenheit schon des Öfteren angespannt. Doch vor dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober näherten sich Erdoğan und Netanjahu eigentlich an. Beide wollten die Konflikte der Vergangenheit ruhen lassen, aus wirtschaftlichen Gründen. Die israelische und türkische Regierung hatten vor, mit der gemeinsamen Erschließung von Gasvorkommen im Mittelmeer Geld zu verdienen – ein Geschäft, das besonders die Türkei aufgrund der eigenen Wirtschafts- und Währungskrise gut hätte gebrauchen können. Doch: Ein Frieden und diplomatische Beziehungen zwischen der Türkei und Israel sind traditionell eng mit der Lage der Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland verbunden. So zog die türkische Regierung in den vergangenen 15 Jahren ihren Botschafter mehrfach aus Israel ab, immer war der Nahostkonflikt der Grund dafür. Im Jahr 2010 enterte die israelische Marine das türkische Passagierschiff Mavi Marmara, das mit Hilfsgütern für den Gazastreifen beladen war. 2018 folgte erneut ein diplomatischer Eklat zwischen beiden Ländern, nachdem Dutzende palästinensische Demonstranten bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee im Gazastreifen gestorben waren. Jede Eskalation in Gaza trifft die Türkei dabei empfindlich. Erdoğan sieht sich als Schutzmacht der muslimischen Sunniten im Nahen und Mittleren Osten und insbesondere der Palästinenser. Seine aggressiven Reden, seine öffentlichen Vergleiche zwischen Netanjahu mit Adolf Hitler und seine Titulierung von Israel als Verbrecherstaat – all das findet in der türkischen Bevölkerung großen Anklang. Denn aus türkischer Perspektive unterdrückt Israel die Freiheitsrechte der Palästinenser mit Gewalt – und der Westen schaut tatenlos zu, aufgrund der kolossalen Verbrechen des Deutschen Reiches an Jüdinnen und Juden im Zweiten Weltkrieg. Die türkische Regierung sieht in ihrer Logik die Hamas nicht als Terrormiliz, sondern als Befreiungskämpfer, ungeachtet ihrer Verbrechen und der ständigen Raketenangriffe gegen Israel. Die Hamas konnte sogar in der Türkei Strukturen für ihre Organisation aufbauen, was wiederum in Israel große Wut auslöst. Das Fass läuft fast schon traditionell mit jeder Eskalation im Nahostkonflikt über – und es folgt eine weitere Eiszeit in den israelisch-türkischen Beziehungen. Gegenseitige Drohungen Mit dem Beginn des aktuellen Krieges zwischen Israel und der Hamas nach dem Überfall der Terrororganisation auf den jüdischen Staat hat dieser Konflikt allerdings eine neue Dimension erreicht. Zehntausende palästinensische Zivilisten starben bei israelischen Angriffen, die humanitäre Lage im Gazastreifen ist noch immer katastrophal. Kritik daran kommt nicht nur aus der arabischen Welt und von der Türkei. Auch die Vereinten Nationen und die westlichen Verbündeten Israels verurteilen die israelische Kriegsführung scharf, ohne Netanjahu allerdings konsequent Grenzen zu setzen. Deshalb wütet Erdoğan, scheut auch nicht vor Kriegsrhetorik zurück. "Erwarten Sie nicht, dass Israel in Gaza Halt macht. Wenn dieser grausame Terrorstaat nicht gestoppt wird, wird er es schließlich mit der Illusion des gelobten Landes auf Anatolien abgesehen haben", behauptete der türkische Präsident im Mai. Im Oktober schimpfte er: "Was wir in Karabach und Libyen gemacht haben, können wir auch in Israel machen." Auch das wurde in Israel als Kriegsdrohung wahrgenommen. Denn: Erdoğan unterstützte etwa Aserbaidschan beim Angriff auf die Region Bergkarabach, worauf der türkische Präsident nun anspielte. Die Reaktionen aus Israel fallen entsprechend drohend aus. Der damalige israelische Außenminister Israel Katz schrieb im Juli auf X, Erdoğan trete in die Fußstapfen von Saddam Hussein: "Er soll sich nur daran erinnern, was dort geschah und wie es endete." Auch das ist eine Drohung, immerhin wurde Hussein 2006 hingerichtet. Die Warnung der sogenannten "Nagel-Kommission", die in Israel die Regierung in Verteidigungsfragen berät und vom ehemaligen Chef des nationalen Sicherheitsrats und Ex-Brigadegeneral Jacob Nagel geleitet wird, kommt also wenig überraschend. In dem jüngsten Bericht des Rates heißt es: Erdoğan versuche, die Stärke aus der Zeit des Osmanischen Reiches wiederzuerlangen. Dies könne zu Spannungen mit Israel bis hin zum Krieg führen. Kampf um Einfluss in Syrien und in der Region Ankara und Jerusalem werfen einander vor, imperiale Ziele zu verfolgen – besonders in Syrien. Dort versuchen Erdoğan und Netanjahu das Machtvakuum nach dem Sturz von Assad zu nutzen. Beide haben daher ihre militärische Präsenz in dem Nachbarland ausgebaut. Das führt allerdings dazu, dass die Türkei und Israel auch geografisch näher zusammenrücken –was das Eskalationspotenzial zusätzlich steigert. Erdoğan erklärte, das "zionistische Projekt Großisrael" umfasse auch Teile der Türkei: "Die Regierung Netanjahu hegt einen wahnhaften Ehrgeiz, der auch Anatolien einschließt, und verfolgt eine Utopie, und sie offenbart diese Absichten bei verschiedenen Gelegenheiten", polterte er. Ehrgeiz wird allerdings auch dem türkischen Staatschef nachgesagt, dem oft vorgeworfen wird, dem Osmanischen Reich nacheifern zu wollen. Netanjahu dagegen erklärte Anfang Januar: "Der Iran ist seit langer Zeit unsere größte Bedrohung, doch neue Kräfte treten in das Feld und wir müssen für Unerwartetes bereit sein." Mit diesen "neuen Kräften" dürfte Netanjahu wohl die Türkei meinen. Aktuell stoßen also zwei Staatschefs mit einem Hang zum Autoritarismus aufeinander. Gemessen an ihrer aggressiven Rhetorik ist die Kriegsgefahr real. Doch wie wahrscheinlich ist nun ein militärischer Konflikt tatsächlich? Gefahr einer unkontrollierbaren Eigendynamik Ein direkter Krieg zwischen der Türkei und Israel würde wahrscheinlich nicht nur die Region ins Chaos stürzen. Beide Seiten sind extrem hochgerüstet. Die Türkei unterhält die größte Nato-Armee in Europa: Mit insgesamt mehr als 355.000 aktiven Soldaten, teils mit moderner Nato-Ausrüstung, ist die türkische Armee laut der US-Militärdatenbank "Global Firepower" gar die neuntstärkste Armee der Welt. Die israelische Armee ist in der Rangliste auf Platz 15, hat nur 170.000 aktive Soldaten, dafür aber die modernste Ausrüstung aus den USA und eine der weltweit schlagkräftigsten Luftwaffen. Hinzu kommt, dass Israel eine Atommacht ist, auch wenn das Land dies nicht offiziell zugibt. Demnach wäre ein direktes militärisches Aufeinandertreffen dieser beiden Länder ein Drama, dessen Konsequenzen weit über die Region hinaus spürbar wären. Sollte Israel zudem türkisches Staatsgebiet angreifen, würde das den Nato-Bündnisfall auslösen. Die Bevölkerungen in beiden Ländern wollen derweil einen derartigen Krieg nicht. All das spricht gegen einen Krieg. Doch besonders im Nahen Osten entwickeln solche Konflikte oft eine Eigendynamik, die eines Tages außer Kontrolle geraten kann. Weitaus wahrscheinlicher als ein direkter Konflikt zwischen den beiden Ländern sind jedoch israelische Angriffe auf von der Türkei unterstützte Gruppen in Syrien. Diese in Teilen islamistischen Milizen nimmt Israel als Gefahr für die eigene Sicherheit wahr, während Erdoğan die sunnitischen Gruppen teilweise bewaffnet und israelische Operationen in Syrien als Verstoß gegen die syrische Souveränität wertet. Dies kann schnell zu einer Art Stellvertreterkrieg führen, da politisch keine Seite zurückweichen würde. Mögliche israelische Angriffe auf türkische Präsenzen in Syrien würden hingegen nicht den Nato-Bündnisfall auslösen. Die mögliche Eskalation kann zu diesem Zeitpunkt noch eingefangen werden – mit glaubhaftem Druck aus dem Westen und insbesondere von den USA. Denn von diesen Beziehungen sind die Türkei und Israel auch militärisch abhängig. Doch letztlich kann ein großer Krieg am ehesten mit einer Einigung auf eine Nachkriegsordnung in Syrien und vor allem mit einem Ende des Sterbens im Gazastreifen verhindert werden. Das macht die aktuellen politischen und diplomatischen Vorgänge so wichtig. Weit über den Nahen Osten hinaus.



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