Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser, würden Sie an einen Ort reisen, von dem Sie nicht wissen, ob Sie wirklich sicher sind? Diese Frage stellt sich jetzt für Tausende Syrer, die in Deutschland Zuflucht gefunden haben. Das Assad-Regime ist gestürzt, nun kontrolliert die islamistische HTS-Miliz das Land. Der neue Machthaber Ahmad al-Sharaa gibt sich betont moderat, will alle religiösen und ethnischen Bevölkerungsgruppen einbinden und eine stabile Regierung bilden. Doch unter den Kämpfern rumort es, wie im britischen "Economist" zu lesen ist. Viele Ultrareligiöse stören sich am vermeintlich zu liberalen Kurs gegenüber Frauen, Christen, Säkularen; sie wollen ein islamisches Emirat errichten. Zugleich versuchen ausländische Mächte, sich wieder einzumischen: Emissäre der Vereinigten Arabischen Emirate kommen mit Dollar-Bündeln nach Damaskus, um die HTS-Leute aus der Allianz mit der Türkei herauszukaufen. In den Städten und Dörfern rivalisieren Dschihadisten-Gruppen um Einfluss und Macht. Die deutschen Behörden hält das nicht davon ab, Flüchtlinge zur Rückkehr zu bewegen: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge fördert ab sofort wieder syrische Migranten, die dauerhaft in ihr Heimatland zurückkehren wollen. Sind sie mittellos, können sie einen Zuschuss für Flugtickets und ein Startgeld beantragen. Wie ist die aktuelle Lage vor Ort wirklich, jetzt, in diesen Tagen? Das möchte ich wissen und habe deshalb einen besonderen Gast in unseren Podcast eingeladen: Lutz Jäkel ist nicht nur ein preisgekrönter Fotoreporter und Buchautor, sondern auch einer meiner besten Freunde. Vor 27 Jahren haben wir uns kennengelernt, als wir beide in Damaskus Arabisch lernten. Wenige Tage nach Assads Sturz ist er ins Flugzeug gestiegen und nach Syrien gereist. Zwei Wochen lang war er in Damaskus, Homs und weiteren Orten unterwegs, hat mit vielen Menschen gesprochen und Tausende Fotos gemacht. Was er zu berichten hat, geht unter die Haut: Er erzählt vom Foltergefängnis Saidnaja, von Massengräbern, von Vätern, Müttern, Brüdern, die verzweifelt ihre Angehörigen suchen, von einer Drogenfabrik, in der Assads Schergen Aufputschmittel herstellten, mit dem sie den Nahen Osten überschwemmten. Aber auch von glücklichen, euphorischen Menschen, die nach dem Sieg über die Sippe des brutalen Kleptokraten eine friedliche Heimat ersehnen. Die sich engagieren wollen und konkrete Pläne haben. Kann Syrien also befriedet werden oder ist es nur noch eine Frage von Wochen, bis wieder Kämpfe ausbrechen? Ist den neuen Machthabern zu trauen oder errichten sie eine islamistische Diktatur? Wie leben, was sagen, worauf hoffen die Syrer? Was ist in den Kerkern des Regimes geschehen? Darüber spreche ich mit Lutz Jäkel und freue mich, wenn Sie uns ein paar Minuten lang Ihr Ohr schenken. Ich versichere Ihnen: Es lohnt sich. Abonnieren auf Spotify | Apple Podcasts || Transkript lesen Sie sehen schon: Diese Bilder hat ein Profi gemacht. Mehr von Lutz Jäkel finden Sie hier auf seiner Webseite. Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende. Unseren Podcast mit Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck können Sie hier anhören . Am Sonntag erscheint auf t-online ein ausführliches Interview mit Friedrich Merz. Am Montag kommt der Tagesanbruch von unserem Nachrichtenchef Mauritius Kloft, von mir lesen Sie am Dienstag wieder. Herzliche Grüße Ihr Florian Harms Chefredakteur t-online E-Mail: t-online-newsletter@stroeer.de Gefällt Ihnen der Tagesanbruch? Dann leiten Sie diesen Newsletter an Ihre Freunde weiter. Haben Sie diesen Newsletter von einem Freund erhalten? Hier können Sie ihn kostenlos abonnieren. Alle bisherigen Tagesanbruch-Ausgaben finden Sie hier . Alle Nachrichten von t-online lesen Sie hier . Mit Material von dpa.