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Borussia Dortmund: Spannungen im Klub – Wer hat das Sagen?

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Der BVB kommt nicht zur Ruhe. Obwohl Nuri Şahin nicht mehr Trainer ist, bleiben viele Fragen offen in Dortmund. Nuri Şahin ist weg. Einen Tag nach der Niederlage in der Champions League beim FC Bologna (1:2) trennte sich Borussia Dortmund von seinem Trainer, der den Job erst im Sommer übernommen hatte. Jugendcoach Mike Tullberg wird zwar vorerst an der Seitenlinie stehen, aber wer langfristig Şahins Nachfolger wird, ist noch nicht bekannt. Auch nicht, wie sich die Dortmunder insgesamt neu ausrichten werden. Denn dass es mit einem neuen Trainer gleich viel besser wird, erwarten wohl selbst die Klub-Bosse nicht. Zu groß scheinen die Probleme beim BVB zu sein ( einen Kommentar zu den Problemen des Klubs lesen Sie hier ). Gerade auf der Führungsebene knatscht es offenbar an allen Ecken und Enden. Dabei im Blickpunkt: Kaderplaner Sven Mislintat und Sportdirektor Sebastian Kehl. Vertraute mussten den Klub verlassen, Positionen wurden neu besetzt. Das Ergebnis: Wirrwarr und Kompetenzgerangel. Unruhe, die bereits kurz vor dem Saisonstart alles andere als hilfreich war. Geschäftsführer Lars Ricken setzte auf Kontinuität, stellte bei Bild TV klar: "Wir haben das Ganze noch einmal einen Schritt festgezurrt." Ist das wirklich gelungen? Spannungen zwischen Mislintat und Kehl Schon im Sommer gab es Berichte über Spannungen zwischen einzelnen BVB-Bossen. Kaderplaner Mislintat, der bereits von 2006 bis 2017 für den Klub tätig war, kehrte vor etwa einem Jahr zurück – und entfachte danach offenbar einen Machtkampf mit Sportdirektor Sebastian Kehl. Ein Beispiel dafür soll laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung die Freistellung von Chefscout Eduard Graf im vergangenen November sein. Graf galt demnach als enger Vertrauter von Kehl, sodass dessen Weggang als schwerer Schlag für den Sportdirektor empfunden wurde. Warum er gehen musste? Anscheinend auch ein Gerangel um Kompetenzen. Schon zuvor war Kehls Assistent Slaven Stanić entlassen worden – Grund dafür sollen negative Äußerungen über den damaligen Trainer Edin Terzić gewesen sein. Wie "Sport Bild" berichtet, konnte Mislintat hingegen zuletzt einen langjährigen Vertrauten in den Verein holen: Uli Schier, der zuvor bereits bei Ajax Amsterdam , dem VfB Stuttgart und in Dortmund mit ihm zusammengearbeitet hatte. Er wurde als neuer Scout verpflichtet. Spannend: Diese Personalie wurde vom Klub allerdings nie offiziell verkündet. Kehl-Vertraute gingen, Mislintat-Vertraute kamen. Steckte dahinter ein Plan? Dem Bericht zufolge könnte Mislintat auf den Sportdirektor-Posten von Kehl, dessen Vertrag erst Anfang Januar bis 2027 verlängert worden war, geschielt haben. Ein Indiz: Mislintat konnte wohl die Entscheidung über Kehls Vertragsverlängerung nicht nachvollziehen. Das Verhältnis zwischen den beiden ist nun offenbar zerrüttet. Es soll mehrfach zu unprofessionellen Auseinandersetzungen gekommen sein, was auch im Klub offenbar kein Geheimnis mehr ist. Eine solche Gemengelage ist schon schwer zu händeln, wenn es im Klub sportlich gut läuft. Das war beim BVB aber nicht der Fall. Wollte Kehl Watzkes Posten? Einst spielte Kehl selbst mit dem BVB-Logo auf der Brust, kehrte drei Jahre nach seinem Rücktritt vom Profifußball nach Dortmund zurück und leitete den Lizenzbereich. Im Sommer 2022 wurde er dann zum Sportdirektor ernannt und bleibt es womöglich noch für die nächsten zwei Jahre, so lange läuft sein neuer Vertrag. Dabei tat er sich lange mit einer Vertragsverlängerung schwer – denn auch er schielte offenbar auf einen anderen Posten. Kehl galt lange als einer der Favoriten auf die Nachfolge von Hans-Joachim Watzke in der Geschäftsführung. Der 44-Jährige selbst bezeichnete im März 2024 im "Doppelpass" von Sport1 eine Beförderung als "logischen Schritt". Doch den Posten bekam zu seiner Überraschung am Ende der frühere BVB-Profi Lars Ricken. Kehl blieb das Kerngeschäft als Sportdirektor: Transfers, Beraterthemen und die Kaderzusammenstellung. Bereits im vergangenen Sommer teilte der BVB mit, über eine Verlängerung mit Kehl zu sprechen, im November dann soll er nach Informationen der "Sport Bild" ein konkretes Angebot erhalten haben. Es zog sich allerdings bis Januar 2025 hin, ehe der ehemalige Profi zustimmte. Zu schwer wog anscheinend die Enttäuschung über die Beförderung von Lars Ricken. Şahin hielt alles zusammen – und jetzt? Kurios: Nuri Şahin war zuletzt wohl derjenige, der das Gerangel und Gezeter im Zaum halten konnte und so dafür sorgte, dass die Spannungen innerhalb der Führungsetage nicht noch zunahmen. Der ehemalige Mittelfeldspieler pflegte zu fast allen Akteuren ein gutes Verhältnis, wie die "Sport Bild" vor knapp einer Woche berichtete. Am Ende konnte Şahin das aber auch nicht retten. Und wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) vor dem Spiel in der Champions League gegen Bologna berichtete, hatten mit Berater Matthias Sammer und dem Technischen Direktor Sven Mislintat gleich zwei Führungskräfte schon zuvor die Trennung vom jungen Trainer forciert. Beide hätten sich für eine Ablösung von Şahin positioniert – und darüber hinaus für ein Aus von Sportchef Kehl. Lars Ricken sowie der BVB-Patron Hans-Joachim Watzke zögerten jedoch zunächst noch und senkten den Daumen vorerst nicht. Nach dem Spiel in Bologna hatten aber auch sie keine Wahl mehr. Wie also geht es in Dortmund nun weiter? Vorerst ist nur klar: Nuri Şahin ist weg, Mike Tullberg übernimmt zumindest für das Spiel am kommenden Wochenende gegen Bremen. Sebastian Kehl? Darf, so scheint es momentan, bleiben. Die kommenden Tage und Wochen werden spannend beim BVB. Der nächste Trainerjoker ( hier lesen Sie, wer die Kandidaten sind ) muss sitzen, sonst wird es noch ungemütlicher im Klub. Wenn das denn überhaupt geht.



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