CDU: Philipp Amthor wirbt mit Rapper Fler – ohne sein Einverständnis

Im Wahlkampf setzt die CDU unter anderem auf Memes – etwa auf eines, in dem Rapper Fler zu sehen ist. Doch der Musiker wurde darüber gar nicht informiert. In einem Wahlwerbevideo des CDU-Politikers Philipp Amthor preist der 32-Jährige die Energiepolitik seiner Partei an. Dabei bedient er sich nicht nur an den Inhalten des Wahlprogramms, sondern auch an einem Auftritt des Rappers Fler – der damit allerdings überhaupt nicht einverstanden ist. Für den CDU-Beitrag wurden Ausschnitte aus einem Interview mit Fler genutzt. So leitet der Musiker den Post mit "Was merk' ich, Alter? Genau, natürlich merke ich: Shit, die Energie geht weg" ein und mit "Egal, was hier ist! Die Energie darf niemals weggehen" aus. In dem Originalvideo thematisiert Fler damit aber nicht die Energiepolitik der CDU , sondern die Stimmung in Clubs. Dabei war die Nutzung seines Videos überhaupt nicht mit Fler abgesprochen. "Ich hatte davon gar nichts mitbekommen, bis eine Freundin mir das geschickt hat", sagt der 42-Jährige der "Bild"-Zeitung und ergänzt: "Bis jetzt wurde ich vorher immer gefragt, wenn jemand den Ausschnitt benutzen wollte. Deshalb war ich erst einmal sehr sauer, als ich das gesehen habe. Ich kenne Philipp Amthor nur aus dem Fernsehen." "Die Rechtslage ist nicht immer eindeutig" Philipp Amthor erklärt das Video, das er in Kooperation mit der Freiwilligen-Kampagne 'Team Merz' zur Vorstellung des CDU-Wahlprogramms gedreht hat, folgendermaßen: "Um eine jüngere Zielgruppe im Internet zu erreichen, wurden meine Statements dabei mit einigen bekannten Memes aus dem Internet zusammengeschnitten. Auch der Ausschnitt aus dem Interview mit dem Rapper Fler ist Teil der Meme-Kultur im Internet." Dieses und andere Videos kommen sehr gut an und haben viele positive Nachrichten eingebracht. "Um die genaue Umsetzung hat sich unser Social-Media-Team gekümmert. Die Rechtslage beim Zusammenschneiden von Memes ist dabei nicht immer eindeutig – das kenne ich aus eigener Erfahrung", meint er und bietet an: "Wenn es jetzt um das konkrete Video mit Fler zum Urheberrecht Irritationen gibt, bin ich gern bereit, das mit ihm auszuräumen. Es ist ja immer am besten, wenn man miteinander spricht – gern im Bundestag."