Arbeitsmarkt: Arbeitgeberpräsident spricht sich für mehr 40-Stunden-Wochen aus
34,3 Stunden arbeiten die Deutschen pro Woche – zu wenig für Produktivität, meint Arbeitgeberpräsident Dulger. Wie das besser könnte, dazu hat er eine klare Vorstellung.
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger plädiert für eine längere Wochenarbeitszeit. 34,3 Stunden arbeiteten die Deutschen nach Angaben des Statistischen Bundesamts 2023 im Durchschnitt. "Es wäre gut, wenn wir uns wieder bei mehr Beschäftigten in Richtung 40 Stunden bewegen", sagte Dulger der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
"Wenn wir uns darüber freuen, dass wir im Moment 46 Millionen Erwerbstätige haben, dann müssen wir auch darüber reden, dass diese 46 Millionen nicht wesentlich mehr arbeiten als die Deutschen vor etwa 20 Jahren", merkte Dulger gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Berlin an. Damals habe es weniger Beschäftigte und Einwohner gegeben.
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Rainer Dulger: "Deutschland braucht mehr Effizienz"
"Der Erfolg einer Volkswirtschaft misst sich immer noch an ihrem Output. Und wenn es uns mit mehr Beschäftigten gelungen ist, genauso viel fertig zu kriegen wie vor 20 Jahren, dann haben wir nicht viel gekonnt", sagte Dulger. Deutschland brauche eine Steigerung der Effizienz. "Deutschland braucht auch mehr Ganztagsschulen und Kitas – dann können die gut ausgebildeten Menschen mit jungen Kindern, die gern mehr arbeiten wollen, auch wieder mehr arbeiten."
Es müsse Anreize für Mehrarbeit geben. "Arbeit muss sich wieder lohnen, und es muss auch wieder mehr Netto vom Brutto geben."