Conference League: Fluch oder Segen? Heidenheim hofft auf Schub durch Europa
Eigentlich hat für den 1. FC Heidenheim die Bundesliga Priorität. Doch im Playoff-Hinspiel der Conference League beim FC Kopenhagen will er sich auch Selbstvertrauen für den Abstiegskampf holen.
Natürlich wollen die Fußballer des 1. FC Heidenheim das Achtelfinale in der Conference League erreichen. Schließlich wäre das nach dem Bundesliga-Aufstieg 2023 und dem Erreichen des europäischen Wettbewerbs im vergangenen Jahr ein weiterer großer Schritt in der Vereinsgeschichte.
Doch die Frage ist, ob das Playoff-Hinspiel beim FC Kopenhagen am Donnerstag (21.00 Uhr/RTL) angesichts der zusätzlichen Belastung und des immer bedrohlicher werdenden Abstiegskampfs in der Liga eher Fluch oder Segen ist.
Kapitän Patrick Mainka hält beides für möglich. "Es kann ein Fluch sein, wenn wir es am Donnerstag nicht schaffen, ein gutes Spiel zu machen", sagte der Innenverteidiger nach dem 0:1 am Samstag beim SC Freiburg.
Es könne sich aber auch als Segen erweisen, wenn es der Mannschaft gelinge, "das Momentum zu kreieren", um dann mit frischem Selbstvertrauen am Sonntag ein gutes Bundesliga-Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 zu machen.
Mainka: "Wir schenken kein Spiel ab"
Jedenfalls steht der Tabellen-16. in Kopenhagen vor einer mental nicht ganz einfachen Aufgabe. Denn es sei klar, dass die Punkte in der Bundesliga wichtiger seien als ein Erfolg auf europäischer Ebene, meinte Mainka.
"Aber wir schenken trotzdem kein Spiel ab" betonte der 30-Jährige. "Ich bin der Meinung, dass wir über so ein Spiel Selbstbewusstsein und Glauben entwickeln können."
Im FC Kopenhagen haben die Heidenheimer allerdings einen Gegner erwischt, der schon häufig in der Champions League spielte. Zwar wurde die Mannschaft um den ehemaligen Dortmunder Thomas Delaney im vergangenen Jahr nur Dritter in der dänischen Superliga. In dieser Spielzeit steht der 15-malige Meister aber wieder an der Spitze.
Heimstarke Kopenhagener
Zudem ist Kopenhagen heimstark, von 16 Pflichtspielen in der laufenden Saison im Stadion Parken verlor das Hauptstadt-Team nur eins. Ein Nachteil für die Gastgeber könnte jedoch sein, dass sie direkt aus der Winterpause in die K.o.-Runde der Conference League starten und ihnen daher noch Spielpraxis fehlt. Denn die Liga startet erst am kommenden Wochenende ins neue Jahr.
Heidenheims Trainer Frank Schmidt hofft derweil, dass seine Mannschaft in der Offensiver stärker wird. Denn mit dem Herausspielen von Torchancen tut sie sich weiterhin schwer. "Da ist Luft nach oben. Diese Effektivität müssen wir verbessern", erklärte der 51-Jährige. So wartet etwa der in der Winterpause vom Karlsruher SC gekommene Mittelstürmer Budu Siwsiwadse noch immer auf seinen ersten Treffer für den FCH.
In Kopenhagen könnten die Heidenheimer auf einen alten Bekannten treffen. Möglicherweise steht erstmals der von Borussia Dortmund ausgeliehene Diant Ramaj im Tor. Der gebürtige Stuttgarter war von 2019 bis 2021 Nachwuchs-Keeper des FCH. Zuletzt spielte er für Ajax Amsterdam, bevor ihn der BVB verpflichtete und direkt nach Kopenhagen weiterverlieh. Die Entscheidung über das Weiterkommen fällt dann im Rückspiel in Heidenheim am 20. Februar.