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TV-Kritik zum Wahlabend: Genervt und müde: "Ist egal jetzt, oder?"

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Die Bundestagswahl folgt im Fernsehen einem festen Ritual: Hochrechnungen, Analysen, Statements. Ob ARD, ZDF oder RTL – die Abläufe ähneln sich frappierend. Eine Kritik.

Dieser Wahlabend beginnt, im Fernsehen, wie eben jeder Wahlabend beginnt. Kurz nach 17:00 Uhr beginnen die großen Fernsehsender mit ihren Wahlsendungen. Eindrucksvolle Studios, Moderatoren, die jede Facette des Wahlkampfs kennen. Das ist gleich, ob bei ARD, beim ZDF oder bei RTL. 

Gemeinsam mit den Zuschauern fiebern die Moderatoren auf die ersten – veröffentlichten – Umfrageergebnisse hin. Ein Experte im ZDF ordnet Markus Söder und Merz ein: "Beide sind Heroen, keine Post-Heroen." In der ARD schaltet man zur Reporterin, die erklärt, warum die AfD Wahlparty in Reinickendorf stattfindet. Und auf den Twitch-Kanälen der Öffentlich-Rechtlichen gibt es einen Live-Reaktion-Stream auf die Übertragungen der beiden Sender. Bedeutet: Menschen schauen sich die Sendung an und kommentieren diese dann. So wie dieser Text. Nur als Video und live.

Bundestagswahl bei RTL, ARD und ZDF

Bei den klassischen TV-Sendern geht es ohne diesen Hokuspokus weiter. Punkt 18:00 Uhr, RTL zeigt eine Videowand mit Bildern aus allen Parteipartys, damit man direkt sehen kann, wer weint, wer feiert, wer konsterniert ist.

Danach folgt bei allen drei Sendern das gleiche Spiel: Politiker werden befragt, Nach-Wahl-Reden geschaut, Experten ordnen ein, neue Hochrechnungen präsentiert. Langsam kristallisiert sich heraus, die FDP fliegt wohl raus. Als um 18:43 Olaf Scholz seine Rede hält, Friedrich Merz zum Wahlsieg gratuliert, seinen Wahlkämpfern dankt: "Herzlichen Dank für diesen Einsatz und diese gerade Haltung." Da sehen das die Zuschauer bei RTL, in der ARD, im ZDF und in den Twitch-Streams von ARD und ZDF. 

Das wirft die Frage auf: Wieso gibt es überhaupt zwei öffentlich-rechtliche Wahl-Abend-Programme? Der einzige große Unterschied ist, dass die ARD das BSW konstant bei 4,9 und das ZDF die Partei bei 5 Prozent sieht. 

Nur eine Sendung läuft an diesem Abend auf beiden öffentlich-rechtlichen Sendern gleichzeitig: die traditionelle Elefantenrunde um 20:15 Uhr. Da sitzen die Spitzen aller großen Parteien, außer Sahra Wagenknecht, und sagen "Guten Abend.", "Guten Abend", "Guten Abend". An ihren Gesichtszügen merkt man: Da flunkert aber der eine oder andere, vor allem die ehemaligen Ampel-Parteien.  

Denn hier, in der Elefantenrunde, verkündet Christian Lindner, dass er, sollte seine FDP nicht in den Bundestag kommen, mit der Politik aufhört. Und so kommt es. Auch Olaf Scholz sagt: In ein Kabinett Merz wird er nicht eintreten, also ist das auch sein Abschied. Und Robert Habeck sieht die ganze Zeit leicht genervt aus. 

Als er gefragt wird, wie er die Rede von Friedrich Merz fand, in der der CDU-Vorsitzende gegen Linke und Grüne austeilte, antwortet Habeck resigniert: "Ist egal jetzt, oder?" 

Habeck betont die außenpolitischen Probleme der Bundesrepublik, insbesondere die Entwicklungen aus den USA. Er hat eine klare Meinung zur neuen US-Administration: "Das ist Imperialismus von der schlimmsten Sorte und Europa muss schnell zu eigener Stärke finden." 

Und auch Friedrich Merz setzt seine stärksten Punkte bei der Außenpolitik. Es sei absolute Priorität, Europa zu stärken, um Unabhängigkeit von den USA zu erreichen. "Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas in einer Fernsehsendung sagen muss." Er sei gespannt auf den NATO-Gipfel im Sommer, "ob wir dann überhaupt noch über die Nato in ihrer gegenwärtigen Verfassung sprechen."

Gut, dass die Spitzenkandidaten außenpolitisch Klartext sprechen. Nicht so gut, dass sie das drei Stunden nach Schließung der Wahllokale tun. 

Aber der Wahlabend endet nicht mit der Elefantenrunde: In ARD und ZDF muss noch bei Caren Miosga und Maybrit Illner der Abend analysiert und auseinandergenommen werden. (Auf RTL läuft da schon das "Dschungelcamp"-Nachspiel. Allerdings gefolgt von einem stern TV-Sondersendung zur Wahl.)

Und in beiden öffentlich-rechtlichen Talkshows sind zwei Dinge auffällig: Die Moderatorinnen sind bestens vorbereitet, haken nach, auch wenn es wehtut. Und die Gäste verbringen sehr viel Zeit, darüber zu sprechen, wer was wann in der Vergangenheit falsch gemacht hat. 

Dazu kommt: Man merkt speziell CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann bei Illner an, dass er einfach müde ist. Genau der macht am Ende der Sendung aber den hoffnungsvollsten Punkt: "Meist agiert Politik dann gut, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht."

Man möchte es hoffen.

Transparenzhinweis: Der stern ist Teil von RTL Deutschland.




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