Die Buchhandelskette Alpha ist zahlungsunfähig. Fast 100 Arbeitsplätze sind in Gefahr. Die christliche Buchhandelskette "Alpha" hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen teilte diese Woche mit, dass 15 Filialen und 88 Mitarbeiter betroffen sind. Das Amtsgericht Gießen bestellte bereits Ende Februar einen Insolvenzverwalter. Als Gründe für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten nennt das Unternehmen in einer Pressemitteilung "Einbußen beim zurückliegenden Weihnachtsgeschäft, gestiegene Lohnkosten, verändertes Einkaufs- und Zahlungsverhalten und die allgemeine wirtschaftlich angeschlagene Situation des stationären Buchhandels". Eine erfolgreiche Sanierung sei nicht mehr möglich. Alpha will möglichst viele Arbeitsplätze sichern Ziel des Insolvenzverfahrens sei es, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und für wirtschaftlich tragfähige Filialen einen Investor zu finden, sagte Geschäftsführer Klaus Meiß der christlichen Medienplattform Pro. "Es kann eine Zukunft für die gewinnbringenden Teile des Unternehmens geben", erklärte er. Meiß rechnet damit, dass acht bis zehn Filialen weitergeführt werden könnten. Der Gesamtumsatz von "Alpha" lag zuletzt bei rund acht Millionen Euro. 110 Arbeitsplätze in Gefahr : Druckfirma ist insolvent "Drama für die Stadt" : Papierhersteller meldet Insolvenz an Meiß sieht die Zahlungsunfähigkeit vor allem in den hohen Betriebskosten und Mieten begründet. Einzelne Filialen hätten nicht genug erwirtschaftet. Zudem sei das Online- und Versandgeschäft von "Alpha" nicht profitabel. Auch die Unternehmensstruktur der Zentrale verursache zu hohe Kosten, insbesondere beim Personal. Eine Besonderheit des christlichen Buchhandels hebt Meiß hervor: In den Filialen komme es immer wieder zu persönlichen Gesprächen über den Glauben. "Am Ende kauft der Kunde vielleicht eine Postkarte. Wirtschaftlich ist das nicht. Aber es ist ein Mehrwert, den wir bieten", sagte er. Das christliche Angebot sieht er dennoch nicht als Hindernis für wirtschaftlichen Erfolg. Jede Buchhandlung habe ihren eigenen Charakter und spezielle Angebote. Nicht alle Unternehmen der Mediengruppe betroffen Der Hauptsitz von "Alpha" befindet sich in Gießen. Filialen gibt es in Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und Nordrhein-Westfalen. Nicht betroffen von der Insolvenz sind elf Franchise-Buchhandlungen, die unter der Marke "Alpha" firmieren, aber rechtlich unabhängig sind. Auch die weiteren Unternehmen der "ABC-Mediengruppe", darunter der "Brunnen"-Verlag und der Auslieferer "Chrismedia", seien nicht betroffen. Die Mediengruppe war 2017 vom Chrischona-Gemeinschaftswerk an die Verlage "Francke" und "Kawohl" übergegangen. Seit 2023 ist Meiß Hauptgeschäftsführer der Gruppe.