Der Untersuchungsausschuss zum Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt will umfangreich Einsicht in Akten nehmen. Doch das könnte gar nicht so einfach werden, wie sich nun zeigt. Die Mitglieder des parlamentarischen Untersuchungsausschusses zum Magdeburg-Anschlag stehen vor einer gewaltigen Aufgabe. Ihnen wurden Unmengen an Unterlagen aus dem Innenministerium, den Polizeibehörden und anderen Dienststellen übermittelt, die einen Umfang von mindestens 5.000 Ordnern haben. Diese Dokumente sollen die Ereignisse vom 20. Dezember 2024 aufklären, als ein Mann aus Saudi-Arabien mit einem Auto auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sechs Menschen tötete und fast 300 weitere verletzte. Mehr dazu lesen Sie hier . Laut einer Einschätzung des sachsen-anhaltischen Innenministeriums umfasst das Material rund zwei Millionen Seiten. Das geschätzte Gesamtgewicht dieser Akten beläuft sich bei einem Gewicht von etwa drei Kilogramm pro Ordner auf insgesamt rund 15 Tonnen. Für die Lagerung der physischen Akten wird eine Regalfläche von etwa 400 Metern benötigt. Auch der MDR berichtete darüber. Das Innenministerium teilte auf Anfrage mit, dass es sich bei diesen Unterlagen hauptsächlich um die Kommunikation der Polizei sowie der beteiligten Rettungskräfte und Behörden handelt, einschließlich des gesamten Funk- und Telefonverkehrs. Digitale Bereitstellung im Gespräch "Mir wäre es lieber, wenn wir das alles digital bekommen. Ich brauche das nicht alles ausgedruckt", sagte die Ausschussvorsitzende Karin Tschernich-Weiske (CDU). Allerdings gibt es unter den Abgeordneten unterschiedliche Meinungen zu diesem Vorschlag. SPD-Innenpolitiker Rüdiger Erben erklärte sich offen dafür, dass die Unterlagen digital bereitgestellt werden könnten. "Über das weitere Vorgehen müsse man nun in der nächsten Ausschusssitzung beraten", so Erben. Tatortbegehung Ende März Neben der Untersuchung des Tatgeschehens wollen die Abgeordneten auch polizeiliche Einsatzkonzepte und Sicherheitsmaßnahmen sowie Vorgänge beim Arbeitgeber des Täters genauer beleuchten. Des Weiteren sind Einschätzungen von Bundesbehörden und internationalen Institutionen zu erwarten. Der erste Themenkomplex, den die Abgeordneten angehen wollen, umfasst das Tatgeschehen und das Sicherheitskonzept für den Weihnachtsmarkt. Am 24. März soll dazu zunächst der Tatort besichtigt werden. Der Täter befindet sich derzeit in Untersuchungshaft.
