In Gambia schockiert der Tod eines Säuglings nach einer Genitalverstümmelung. Trotz des gesetzlichen Verbots bleibt die gefährliche Praxis in dem Land weit verbreitet. Der Tod eines gerade einmal einen Monat alten Mädchens durch Genitalverstümmelung löst in Gambia Entsetzen aus. Frauenrechtsaktivisten in dem westafrikanischen Land schlugen am Dienstag Alarm und warnten vor der "grausamen Praxis". Der trotz eines Verbots weit verbreitete Eingriff sei "keine bewahrenswerte kulturelle Tradition", erklärte die Menschenrechtsanwältin Santana Simiyu von der Organisation "Equality now" (Gleichheit jetzt). Weibliche Genitalverstümmelung sei "eine Form geschlechtsbasierter Gewalt, die töten kann". Das Baby war am Sonntag nach seinem Eintreffen im Krankenhaus in Gambias Hauptstadt Banjul für tot erklärt worden. "Erste Ermittlungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Kind beschnitten wurde und später starke Blutungen entwickelte", teilte die Polizei mit. Der Vorfall ereignete sich demnach in der westlichen Stadt Wellingara. Zwei verdächtige Frauen seien im Zusammenhang mit dem Fall festgenommen worden. Der Tod des Säuglings führte zu einem öffentlichen Aufschrei im Land. Menschenrechtsgruppen fordern die Regierung auf, die bislang schwache Umsetzung des Gesetzes gegen Genitalverstümmelung landesweit zu verschärfen. "Das Baby hat sein Leben verloren, nur weil es als Mädchen geboren wurde, noch bevor es überhaupt eine Chance hatte, zu leben. Das ist zutiefst tragisch", sagte Fatou Baldeh, die Direktorin der Organisation Women in Liberation and Leadership (WILL), der Deutschen Presse-Agentur. Weibliche Genitalverstümmelung erfolgt meist ohne Betäubung Die Praxis lasse sich weder aus kulturellen noch traditionellen Gründen rechtfertigen, betonte die nationale Menschenrechtskommission. "Genitalverstümmelung fügt nicht nur schwere körperliche und psychische Schäden zu, sondern stellt auch eine schwerwiegende Verletzung des Rechts auf Leben, Würde, Gesundheit … dar." Gambia hat eine der höchsten Raten von weiblicher Genitalverstümmelung weltweit. Einem Bericht des UN-Kinderhilfswerks Unicef von 2024 zufolge haben in Gambia 73 Prozent der Frauen und Mädchen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren diese Prozedur durchlaufen. Einer britischen Studie von 2023 zufolge sterben infolge der grausamen Praxis weltweit insgesamt rund 44.320 Mädchen und junge Frauen. Weibliche Genitalverstümmelung bezeichnet die teilweise oder vollständige Entfernung der Schamlippen und Klitoris ohne medizinische Gründe. Die jahrhundertealte Praxis geht auf Vorstellungen über sexuelle Reinheit und die Kontrolle von Frauen zurück und erfolgt in der Regel ohne Betäubung mit Rasierklingen oder Messern. Obwohl Genitalverstümmelung weltweit als Menschenrechtsverletzung anerkannt ist, wird diese Praxis nach Angaben der Frauenrechtsorganisation Equality Now in 94 Ländern weltweit durchgeführt. In etwa 60 Prozent dieser Länder ist weibliche Genitalverstümmelung demnach gesetzlich verboten.
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