Ungewollt Schwangere finden vielerorts keine wohnortnahe medizinische Hilfe. Doch über die Konsequenzen daraus ist die Koalition uneinig. Die SPD-Bundestagsfraktion hat gefordert, öffentliche und öffentlich finanzierte konfessionelle Krankenhäuser zur Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen zu verpflichten. SPD-Politikerin Carmen Wegge verwies dabei auf die lückenhafte Versorgung in vielen Regionen, die sie in der "taz" als "dramatisch" bezeichnete. Hintergrund ist die neue "Elsa"-Studie (kurz für "Erfahrungen und Lebenslagen ungewollt Schwangerer – Angebote der Beratung und Versorgung"), die erstmals umfassend und repräsentativ die Lebenslagen ungewollt Schwangerer in Deutschland untersucht hat. Sie basiert auf der Befragung von 4.589 Frauen mit mindestens einem Kind unter sechs Jahren sowie auf offiziellen Statistiken und zahlreichen Interviews. "Starker Tobak" : SPD-Ministerin verteidigt Merz "Ständig schwanger" : Lily Allen kennt die Anzahl ihrer Abtreibungen nicht Der 1.000 Seiten starke Abschlussbericht lag dem unionsgeführten Bundesgesundheitsministerium bereits seit Dezember 2024 vor, wurde aber erst jetzt veröffentlicht. Politiker der Grünen äußerten zuvor den Verdacht, politisch unliebsame Ergebnisse könnten der Grund für die Verzögerung sein. Studienleiterin Daphne Hahn sagte der "taz" noch vor wenigen Wochen: "Ich wundere mich, dass die Studie noch nicht veröffentlicht wurde". Millionen Frauen von Versorgung abgeschnitten Die Studie belegt große regionale Unterschiede bei der Erreichbarkeit von Abtreibungsangeboten. Vor allem in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern haben Betroffene Probleme, eine Praxis oder Klinik zu erreichen. In 85 von 400 Landkreisen stellten die Forschenden eine unzureichende Versorgung fest. In Bayern leben rund 2,5 Millionen Menschen mehr als 40 Autominuten von der nächsten Einrichtung entfernt, bundesweit sind es 4,5 Millionen. Fast ein Drittel der Betroffenen konnte nicht die bevorzugte Methode des Abbruchs wählen, fast die Hälfte musste den Eingriff geheim halten. Zudem berichteten 83,5 Prozent der befragten Frauen, die einen Abbruch hinter sich haben, von Stigmatisierung. Häufig erschweren auch mangelnde Informationen und finanzielle Hürden – mit Kosten zwischen 200 und über 600 Euro – den Zugang. Schwarz-rote Koalition uneins über Abtreibungen Die Autoren der Studie sprechen sich für eine Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen aus und empfehlen, dass das Bundesgesundheitsministerium stärker Verantwortung für die Versorgung übernimmt, anstatt dies weitgehend den Ländern zu überlassen. Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD vereinbart, die Versorgungslage ungewollt Schwangerer zu verbessern, die medizinische Weiterbildung zu stärken und die Kostenübernahme für Abbrüche durch die Krankenkassen auszuweiten. Die SPD fordert darüber hinaus eine Reform oder Streichung von Paragraf 218, der Schwangerschaftsabbrüche regelt. Die Union lehnt eine Neuregelung außerhalb des Strafgesetzbuchs ab. Eine Kostenübernahme durch die Kassen sieht sie nicht vor, möglich sei jedoch eine steuerfinanzierte Unterstützung für Frauen in finanziellen Notlagen.
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«То, что мы наблюдали в прямом эфире, было чем-то похожим на русский балет» // Корреспондент “Ъ” в США Екатерина Мур — о первом впечатлении от встречи президентов на Аляске
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