Bei "Bares für Rares" wird der Ablauf sonst selten infrage gestellt – doch dieses Mal greift Horst Lichter selbst ins Geschehen ein. Eine besondere Uhr ist der Grund. Ein Objekt mit historischer Strahlkraft bringt die Abläufe in der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" durcheinander: Eine goldene Taschenuhr, die einst König Ludwig II. von Bayern gehörte, lässt Moderator Horst Lichter ausnahmsweise selbst zur Entscheidung greifen – und damit das Regelwerk der Sendung umgehen. Michael Stein aus Haan bringt die Uhr mit ins Walzwerk nach Pulheim. Das edle Stück befindet sich seit über 140 Jahren im Familienbesitz. Überreicht wurde es seinem Ur-Ur-Großvater persönlich vom sogenannten Märchenkönig. Heute zeigt sich das Objekt nahezu makellos – keine Kratzer, kein Schmutz, dafür Gold, Emaille, Edelsteine und ein königliches Miniaturporträt auf der Innenseite. "Da krieg ich Panik": "Bares für Rares"-Gast manipuliert Moderator Horst Lichter Neue Moderatorin in Österreich : Arabella Kiesbauer übernimmt "Bares für Rares" Schmuckexpertin Dr. Heide Rezepa-Zabel ist beeindruckt. Sie spricht von einer "Sternstunde". Allein das Gold habe laut ihrer Einschätzung einen Materialwert von rund 19.000 Euro. Den Schätzwert beziffert Rezepa-Zabel jedoch mit 30.000 bis 35.000 Euro niedriger als Stein erwartet hatte: Stein setzte seine Erwartung deutlich höher an und hofft auf 70.000 Euro, sollte das Objekt deswegen zunächst nicht den Händlern vorstellen. "So ein schönes Objekt" Als Horst Lichter die Expertise vernommen hat, trifft er eine ungewöhnliche Entscheidung. "Weißt du, ich bin ja auch ein kleines bisschen Chef", sagt der 63-Jährige lächelnd. Es sei "so ein schönes Objekt", dass er es den Händlern nicht vorenthalten wolle. Normalerweise wird die Händlerkarte nur vergeben, wenn der Besitzer mit dem Schätzwert einverstanden ist. In diesem Fall überreicht Lichter sie dennoch – und setzt sich damit über das übliche Verfahren hinweg. Im Händlerraum sorgt das Objekt für Spannung. Wolfgang Pauritsch, Susanne Steiger und Fabian Kahl zeigen sich begeistert und treiben das Bietergefecht in Tausenderschritten voran. Das höchste Gebot kommt schließlich von Steiger: 40.000 Euro. Stein bleibt jedoch bei seiner Forderung – und lehnt ab. Ein Verkauf kommt nicht zustande. Verwunderung gibt es bei den Händlern dennoch: "Wie haben Sie denn die Händlerkarte bekommen?", fragt Pauritsch irritiert. Die Antwort ist knapp: "Horst." Auch ohne Deal bleibt die Faszination bestehen. "Das ist die Nadel im Heuhaufen", sagt Steiger. Und Kahl ergänzt: "Für solche Objekte sitzen wir hier." Pauritsch findet persönliche Worte: "Allein so etwas berühren zu dürfen, ist schon ein Wahnsinn."