Brüssel (dpa) - Informationen des französischen Enthüllungsblatts «Le Canard Enchainé», wonach Belgiens König Philippe am Wochenende des höchsten Terroralarms im Ausland war, sorgen für Wirbel im Land. Das Büro von Premierminister Charles Michel versicherte am Dienstagabend laut Rundfunksender RTBF, der Souverän habe sich während des Terroralarms ständig beim Regierungschef über die Lage informiert. Das französische Wochenblatt wird nach eigenen Angaben in seiner am Mittwoch erscheinenden neuen Ausgabe berichten, dass der König im bretonischen Küstenort Quiberon urlaubte, während in Brüssel Terroralarm galt. Der Königspalast nahm laut RTBF zu dem Vorwurf nicht näher Stellung und sprach von einer Privatangelegenheit. Philippe hatte sich während des beispiellosen Terroralarms auch nicht direkt an die Bevölkerung des Königreichs gewandt.Der höchste Terroralarm in Brüssel war am 21. November aus Sorge vor möglichen Anschlägen ausgerufen worden. Stufe 4 bedeutet, dass eine «ernste und unmittelbare» Bedrohung besteht. Behörden hatten davor gewarnt, dass sich zwei Terrorverdächtige in der Stadt aufhalten könnten, darunter möglicherweise Staatsfeind Nummer Eins Salah Abdeslam. Er ist der Bruder eines der Pariser Selbstmordattentäter und wohnte zuvor im Brüsseler Stadtbezirk Molenbeek und weiter flüchtig.