Berlin (dpa) - Die Bundeswehr will «Tornado»-Flugzeuge in den Luftkrieg gegen die Terrororganisation Islamischer Staat schicken, aber nicht einmal jeder zweite Jet ist einsatzbereit. Nach einem Bericht des Verteidigungsministeriums zum Zustand der Hauptwaffensysteme sind bei der Luftwaffe von 93 angeschafften «Tornados» 66 in Betrieb und davon wiederum nur 29 einsatzbereit. Das sind noch weniger als bei der entsprechenden Untersuchung vor einem Jahr, damals waren noch 38 Jets für einen Einsatz verfügbar.Der Bericht steht an diesem Mittwoch auf der Tagesordnung des Bundestags-Verteidigungsausschusses - ausgerechnet kurz vor der ersten Debatte über den Einsatz von bis zu sechs Aufklärungs-«Tornados» im Kampf gegen den IS. Die mangelnde Einsatzbereitschaft wird in dem 81-seitigen Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, unter anderem auf die «mangelnde Verfügbarkeit verschiedener Ersatzteile» zurückgeführt.Im vergangenen Jahr hatte der Mängelbericht zu einer großen Debatte über den Zustand der Bundeswehr-Ausrüstung geführt. «Die Lage der fliegenden Systeme bleibt unbefriedigend», urteilt Generalinspekteur Volker Wieker in dem aktuellen Bericht. 117 Maßnahmen seien ergriffen worden, und 5,6 Milliarden Euro sind für einen Zeitraum von zehn Jahren dafür veranschlagt. «Rasche Erfolge konnten nicht erwartet werden», schreibt Wieker. Die Maßnahmen würden erst mittelfristig Wirkung entfalten. Über das Papier zur Einsatzbereitschaft hatte zuerst die «Bild am Sonntag» berichtet.