Meran (dpa) - Die österreichische Kaiserin Elisabeth (1854-1898), bekannt für ihre strenge Diät, war kein Kuchenfan. Vor 118 Jahren ließ sie sich während eines Aufenthalts in Südtirol von einem Kuchen nur ein kleines Stück servieren. Der Rest des Gebäcks wurde aufgehoben, von Generation zu Generation unangetastet weitergereicht und ist nun im Landesmuseum für Tourismus in Meran, dem «Touriseum» im Schloss Trauttmansdorff, in einer Vitrine ausgestellt. Als Sisi 1897 bei ihrem Aufenthalt in der Kurstadt Meran einen Ausflug nach Nals machte, kehrte sie dort beim «Sonnenwirt» ein. Auf die Schnelle machte die überraschte Wirtin einen Kuchen. Dessen Rezept ist unbekannt, aber «er sieht aus wie ein Schokokuchen», meinte ein Mitarbeiterin des Museums. Der fast intakte Rest wurde zum Familienerbstück, das nun dem «Touriseum» geschenkt wurde.Sisi hatte mit ihren Aufenthalten die Region in Südtirol populär gemacht. «Besonders die wiederholten Aufenthalte der Kaiserin in Meran und auf Schloss Trauttmansdorff sorgten für einen enormen touristischen Aufschwung in Meran im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts», sagte Museumsdirektor Patrick Gasser.