München (dpa) - Der wegen Landesverrats angeklagte frühere BND-Mitarbeiter hat seine Zusammenarbeit mit dem US-Geheimdienst CIA bereits unmittelbar nach seiner Festnahme 2014 eingeräumt. Das sagte der federführende Ermittler des Bundeskriminalamts (BKA) am Mittwoch im Prozess vor dem Münchner Oberlandesgericht. Das ist bemerkenswert, weil Bundesanwaltschaft und BKA dem Angeklagten anfangs nur deshalb auf der Spur waren, weil dieser sich per Mail dem russischen Geheimdienst als Informant angedient hatte. Deshalb hatte der Bundesnachrichtendienst (BND) die Ermittler eingeschaltet. Von dessen Tätigkeit für die CIA wusste zum damaligen Zeitpunkt noch niemand.Der heute 32-Jährige hatte zum Prozessauftakt gestanden, seit 2008 mit der CIA zusammengearbeitet zu haben. Außerdem räumte er die Kontaktaufnahme mit dem russischen Generalkonsulat samt Versand dreier Dokumente ein. Weitere Kontakte habe es aber nicht gegeben.Die Anklage wirft dem gelernten Bürokaufmann Spionage für die CIA und den russischen Geheimdienst vor: Landesverrat, die Verletzung von Dienstgeheimnissen und Bestechlichkeit. Zwischen 2008 und 2014 soll er geheime Dokumente weitergegeben und dafür Geld bekommen haben.Der BKA-Ermittler schilderte ausführlich, dass sich der heute 32-Jährige von Anfang an sehr kooperativ gezeigt habe. Allerdings musste der Angeklagte seine Angaben im Laufe der Ermittlungen revidieren: Zunächst hatte er lediglich eingeräumt, seit 2012 mit der CIA zusammengearbeitet haben. Erst als die Ermittler ihm klare Hinweise präsentierten, dass er schon früher Informationen weitergegeben und dafür Geld bekommen hatte, korrigierte er sich.