Halbinsel Krim bezieht nun Strom aus Russland
Simferopol (dpa) - Die massiv von einem Stromausfall betroffene Halbinsel Krim bezieht nun erstmals Energie aus Russland. Durch ein eilig auf dem Grund des Schwarzen Meers verlegtes Starkstromkabel werde die Leistung stufenweise auf 200 Megawatt erhöht, sagte Energieminister Alexander Nowak der Agentur Interfax zufolge am Donnerstag. Damit wurde die von Russland einverleibte Halbinsel nach einem «Blackout» schneller als erwartet an das russische Stromnetz angeschlossen. In Betrieb genommen wurde das Kabel am Mittwochabend von Kremlchef Wladimir Putin.Die Krim ist seit fast zwei Wochen ohne Strom vom ukrainischen Festland, nachdem Aktivisten dort Strommasten gesprengt hatten. Die Versorgung läuft seitdem weitgehend schleppend über Dieselgeneratoren und Gasturbinen. Betroffen sind rund 1,6 Millionen Einwohner.Putin lobte die Verlegung des Kabels von der nahen russischen Halbinsel Taman zur Krim als grandioses Projekt. Russland habe seine «Kraft demonstriert», sagte der Präsident am Donnerstag in seiner Rede zur Lage der Nation in Moskau. Er hatte die Leitung bei einem unangekündigten Krim-Besuch am Mittwochabend in Betrieb gesetzt.Ein zweiter Strang soll etwa am 20. Dezember angeschlossen werden und weitere 200 Megawatt liefern. Völlig unabhängig von der Ukraine soll die Krim dann spätestens 2016 mit zusätzlichen 400 Megawatt sein.