Paris (dpa) - Bei den stockenden Verhandlungen für einen neuen Klimavertrag hat Tagungsleiter Laurent Fabius mehr Bereitschaft zur Einigung gefordert. Notwendig sei «ein Geist des Kompromisses, um voranzukommen», sagte Frankreichs Außenminister am Freitag während der Pariser UN-Klimakonferenz. Fabius machte erneut Druck auf Experten und Unterhändler. Bis Samstagmittag müsse ein diskussionsfähiger Textentwurf vorliegen, mehr Spielraum gebe es nicht. Die Minister und Verhandlungsführer benötigten anschließend ausreichend Zeit für eine Suche nach Kompromissen.UN-Klimachefin Christiana Figueres wollte ebenso wenig wie Fabius auf einzelne Punkte eingehen. «Das ist ein Balanceakt», sagte Figueres, alles hänge miteinander zusammen. «Es gibt nicht einen einzigen Faktor, der ohne einen anderen Punkt geändert werden kann.»Unter Hinweis auf die dramatischen Folgen des Klimawandels für viele Inselstaaten äußerte Fabius Verständnis für deren Wunsch nach einem Ziel von maximal 1,5 Grad Erderwärmung gegenüber der vorindustriellen Zeit. «Ich hoffe, wir erreichen das», sagte er. Ziel ist bisher, die Erderwärmung auf unter zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Vertreter aus 195 Ländern wollen dafür bis zum 11. Dezember einen Weltklimavertrag aushandeln.