Paris (dpa) - Einen Tag vor dem geplanten Ende der UN-Klimakonferenz ist weiter alles offen. «Wie ehrgeizig der Text am Ende ist, ist noch nicht absehbar», sagte Umweltschützer Matthieu Orphelin von der französischen Fondation Nicolas Hulot am Donnerstagmorgen. «Alles ist noch zu gewinnen in diesen 24 Stunden.»Einen neuen Entwurf für einen Weltklimavertrag erwartete Orphelin gegen 15 Uhr. Experten arbeiteten nach Orphelins Angaben bis um 5.20 Uhr morgens an neuen Vorschlägen. In einer öffentlichen Diskussion am späten Mittwochabend hatten viele Länder den letzten Vertragsentwurf als «gute Basis» bezeichnet, zahlreiche Vertreter äußerten aber auch deutliche Bedenken gegen einzelne Passagen. Finanzhilfen für Entwicklungsländer bleiben ein zentraler Streitpunkt.Nach Frankreichs Planung sollen die 196 Verhandlungspartner schon am Freitag eine Einigung annehmen, die die Welt auf Klimaschutzkurs bringt. Ziel ist es, den durch Treibhausgase verursachten Klimawandel zu stoppen.Heftige Kritik äußerte Orphelin an Plänen, erst 2023 oder 2024 eine globale Bilanz der weltweiten Klimaschutzanstrengungen zu ziehen. «Das Datum ist viel zu spät» und sei «kaum akzeptabel», sagte der Umweltschützer. Der französische Grünen-Europaabgeordnete Yannick Jadot erklärte, eine späte Überprüfung gefährde die Bemühungen um mehr Klimaschutz. Am Rande der Verhandlungen versuchten Umweltschützer, mit Aktionen Druck zu erzeugen. Ein Netzwerk verschiedener Organisationen rief für Samstag zu einer friedlichen Demonstration am Eiffelturm.