Athen/Piräus (dpa) - Der Flüchtlingszustrom von den griechischen Inseln in der Ostägäis aufs Festland hält an: Am frühen Donnerstagmorgen sind gut 3600 Migranten und Flüchtlinge im Hafen von Piräus angekommen. Sie waren in den vergangenen Tagen von der Türkei auf die griechischen Inseln Samos, Chios und Lesbos übergesetzt, wie die Küstenwache mitteilte. Fast alle wollten weiter nach Westeuropa, berichteten Reporter, die Flüchtlinge befragten. In ihrer Mehrheit stammen sie aus Syrien.Die Küstenwache und die Beamten der europäischen Grenzagentur Frontex, die auf den Inseln der Ostägäis stationiert sind, sind alarmiert, denn in ganz Griechenland ist am letzten Tag des Jahres der Winter eingebrochen. In der Ägäis wehen stürmische Winde. Die Thermometer auf Lesbos zeigten tagsüber Werte um dem Gefrierpunkt. «Wer heute versucht (aus der Türkei) rüber zu kommen, macht einen großen Fehler», sagte ein Offizier der Küstenwache aus der südlich von Lesbos liegenden Ostägäisinsel Chios der Deutschen Presse-Agentur.Nach Angaben des UN-Flüchtlingswerks (UNHCR) kamen seit Jahresbeginn bis zum 29. Dezember 847 819 Flüchtlinge auf dem Seeweg von der Türkei nach Griechenland. Täglich kommen mehr als 3000 neue Flüchtlinge und Migranten aus der Türkei hinzu, teilte die Regierung in Athen mit.