Kiew (dpa) - Ein Defekt der einzigen Stromleitung vom ukrainischen Festland zur Krim hat auf der von Russland annektierten Halbinsel zu erheblichen Versorgungsproblemen geführt. Die moskautreue Führung der Schwarzmeer-Region warf der Regierung in Kiew vor, den Sturz eines wichtigen Strommastes nicht verhindert zu haben. Die frühere Sowjetrepublik wies dies zurück. Erst vor fünf Wochen hatten vermutlich Krimtataren und ukrainische Extremisten die Halbinsel durch Anschläge vom Netz abgeschnitten.Es sei unklar, ob der seinerzeit reparierte Mast durch eine Explosion oder durch starke Winde umgestürzt sei, sagte ein Behördensprecher am Donnerstag in Kiew. Er kündigte eine schnellstmögliche Reparatur an. Die Führung der Krim forderte die etwa zwei Millionen Bewohner der Halbinsel mit Nachdruck zum Energiesparen auf. Allerdings sollten sich die Menschen die Feiern zum neuen Jahr nicht nehmen lassen.Nach den Anschlägen von November hatte Moskau eine behelfsmäßige «Energiebrücke» vom russischen Festland eingerichtet. Zusammen mit der Eigenproduktion der Halbinsel, etwa durch Dieselgeneratoren, reicht dies aber nur für eine stundenweise Versorgung. Der Kreml hat eine Befragung der Krimbewohner angekündigt, ob die Region weiterhin Strom vom ukrainischen Festland beziehen soll.