March Madness in Berlin! Die Berlin Braves Baskets starten nach dem gefeierten Aufstieg mit einem Heimsieg gegen die Young Rasta Dragons aus Vechta, Tabellenerster in der Hauptrunde der Gruppe A, in die Playoffs.
Vor zwei Wochen kam aus Köln die fröhliche Botschaft: Göttingen siegt bei den RheinStars und dadurch besiegelt den Aufstieg der Berlin Braves Baskets in die Gruppe A der NBBL nach nur einem Jahr Verbleib in der „zweiten Liga“.
Die Belohnung für die erfolgreiche Saison umfasst allerdings auch die Playoffs-Teilnahme – auch wenn gleich gegen den Sieger der Hauptrunde in der Gruppe A, die Young Rasta Dragons aus Vechta.
Am gestrigen Sonntag fand in Berlin das erste Spiel statt. Und die Berlin Braves Baskets sorgten sofort für eine faustdicke Überraschung.
March Madness in der Sömmeringhalle
Unsere Jungs erbringen nach einigen Minuten der Gewöhnung die beste Leistung der Saison, was Konzentration, Teamgeist und Einsatz betrifft, und legen schon in der ersten Halbzeit den Grundstein für die Sensation. Trotz 16 Ballverluste schaffen es unsere Jungs den Rückstand der ersten sechs Minuten (12:19) aufzuholen und im zweiten Viertel davonzuziehen. Nach der Halbzeitpause steigern sich die Berlin Brave Baskets weiter in der Defensive und attackieren die Zonenverteidigung mit Hand und Fuß, sodass der Vorsprung zweistellig wird. Die Young Rasta Dragons versuchen nochmal heranzukommen, aber unsere Jungs lassen nichts anbrennen und feiern mit 86:75 den ersten Punkt in der Best-of-Three-Serie.
Sucht man einen einzelnen Helden am Ende dieses Nachmittags, bleibt man enttäuscht. Denn dieser Sieg hat die schnellen Beine von Ruomi, den starken Oberkörper von Joel, die Hand aus der Distanz von Ben, das schlaue Köpfchen von Maxim gegen die Zonenverteidigung, das schnelle Denken von Andrej beim Rebounding und die Bissigkeit von Emanuel. Alles von Headcoach Josef Dulibic zu einem Ungeheuer geformt, das die Drachen – zugegeben, ohne vier Leistungsträger – in die Ecke gedrängt hat.
Ob ich überrascht bin? Ja und nein.
In der Vorbereitung hatte ich schon festgestellt, dass der Unterschied zwischen Gruppe A und Gruppe B nicht so groß war, wie zum Beispiel im vergangenen Jahr. Das hat uns Mut gemacht.
Was die Jungs auf dem Feld heute geleistet haben, überrascht mich nur in der Summe. Wir haben für 33 Minuten wirklich auf sehr hohem Niveau gespielt, eine erstklassige Defense gezeigt und jeder einzelne Spieler hat etwas Entscheidendes geleistet, auch wenn das zum Teil nicht in die Statistik kommt. Das ist, was wir uns zum Saisonanfang vorgenommen hatten und ich bin froh diesen Punkt erreicht zu haben und mit diesem Sieg gekrönt zu haben.
Mit diesem Selbstvertrauen fahren wir nun nach Vechta. Wir wissen, dass uns ein verärgerter und wahrscheinlich verstärkter Gegner erwartet, aber wir werden bereit sein.
Josef Dulibic
Headcoach,Berlin Braves Baskets
Braves-Verteidigung leistet Großartiges
Das Spiel kippt im zweiten Viertel, nachdem die Young Rasta Dragons in der Anfangsphase versucht hatten, den höheren Rang durchzusetzen. Der Impuls kommt aus der Verteidigung, die viel Druck beim Spielaufbau ausübt und darauf abzielt, das Innenspiel zu unterbinden, Vechta zu Einzelaktionen zu zwingen und Ballgewinne für schnelle Fastbreaks zu generieren. Der Plan geht auf. Die Young Rasta Dragons schließen den zweiten Abschnitt mit nur einem Assist auf dem Konto und einer Wurfquote von 26%. Die Berlin Braves Baskets übernehmen zum Auftakt des zweiten Viertels die Führung (28:26) und werden sie nicht mehr abgeben.
Braves mit vielfältigen Lösungen
Aus den fünf Punkten Vorsprung zur Halbzeit (43:38) wird im zweiten Durchgang deutlich mehr. Emanuel Mpacko leitet mit einem Coast-to-Coast den entscheidenden Run, Ben Lenhardt weitet ihn mit seinem vierten Dreier aus, John-Hubertus Kropp setzt das Ausrufezeichen mit einem And-One zum 60:46.
Vechtas Headcoach will den Trend mit mehr Dreierversuchen noch ändern, doch die Quote bleibt weiterhin mäßig (12/38 am Ende) und die Berlin Braves haben sowieso eine Antwort parat. Mal ist es Darijo Kopilovic mit einem Offensivrebound (66:51), mal ist es Ruomi Walter mit einem sehenswerten Backdoor-Cut (74:61), mal ist es Maxim Klanten, der aus dem Post die Zonenverteidigung austrickst und zweimal trifft (78:66).
Die Young Dragons kommen mit den letzten Kräften und zwei Dreiern nochmal in der 39. Minute heran (82:75) und erhoffen sich noch die überraschende Wende vom Stop-the-Clock. Unsere Jungs behalten an der Freiwurflinie die Nerven und fahren den Prestigesieg ein. Das zweite Spiel steigt am kommenden Sonntag in Vechta. Mit einem Sieg stehen die Berlin Braves Baskets im Halbfinale, bei einer Niederlage wird eine dritte und entscheidende Partie – ebenfalls in Vechta – ausgetragen.
Es spielten für die Berlin Braves Baskets:
Tidiane Ly Ruomi Walter 12 Ben Lenhardt 21 Andrej Milutinovic 9 Joel Mbappou 7 Emanuel Mpacko 15 Maxim Klanten 8 Paul Levi Urban 4 Henrik Besch 2 Darijo Kopilovic 3 John Hubertus Kropp 5
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