Добавить новость
ru24.net
Seitenwahl
Сентябрь
2025
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18 19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30

Der nächste Brocken

0

Habt Ihr auch so laut geschrien vergangene Woche, so um circa 19:17 Uhr? Das Tor von Tabakovic hat so viel entladen, das war weit mehr als eine Belohnung für ein sehr engagiertes und gutes Bundesligaspiel bei einem starken Gegner. Es hielt auch den Glauben aufrecht, dass in dieser Mannschaft doch deutlich mehr steckt, als sie in den Wochen, vielleicht sogar Jahren zuvor zu oft gezeigt hat.

So ein bisschen war die Hoffnung natürlich da, dass Eugen Polanski als neuer Trainer auch die typischen neuen Impulse setzt. Eine neue Ansprache, neue Reize und ja, ganz banal, auch eine neue Taktik und Herangehensweise. Es ist sehr erfrischend, Polanski auf den Pressekonferenzen zuzuhören. Die „Klarheit“, die er einfordert. Die einfachen Dinge, die er sehen will. Damit stellt er erstmal keine Antithese zu seinem Vorgänger auf, denn Seoane war leider nicht dafür bekannt, im Guardiola- oder Tuchel-Stil taktisch zu viel von seiner Mannschaft zu verlangen.

Viel wurde über das Engagement auf dem Platz in Leverkusen gesprochen. Über die Zweikampfführung, das berühmte „Annehmen“ der Situation, das Vertrauen in die eigenen Stärken. Wenig wurde darüber gesprochen, dass Borussia zum ersten Mal seit der Verletzung von Tim Kleindienst eine Taktik gefunden und umgesetzt hat, die die Abhängigkeit von ihrem Kapitän und besten Torschützen mehr als kompensiert hat. Viele Momente hatten was von der Pre-Kleindienst-Zeit, als Borussia in Jonas Hofmann und Lars Stindl zwei spielstarke Mittelfeldspieler in den Halbräumen hatte. Tiefenläufe zwischen die Ketten und die Kombinationen durchs Mittelfeld statt stumpf den zwar oft erfolgreichen, aber eben auch vorhersehbaren Weg Honorat-auf-Kleindienst-Tor zu verfolgen. Leider haben wir dann auch gesehen, dass Joe Scally kein Jonas Hofmann ist und ein Kevin Stöger kein Lars Stindl, sonst wären aus den Momenten sehr sicher mehr Tore gefallen. Erwähnenswert sei noch das Abseitstor von Jens Castrop, das in der Ausführung und Entstehung in der Nachbetrachtung vielerorts zu wenig Beachtung fand. Wann haben wir zuletzt einen solchen Tiefenlauf gesehen? Und einen solchen selbstbewussten Abschluss? Einzig Robin Hack ist der Typ, der so ein Ding auch probiert hätte.

Womit wir nahtlos in die Personalsituation kommen vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Denn Robin Hack wird erneut nicht zur Verfügung stehen. Auch hinter Franck Honorat steht noch ein Fragezeichen. Unter der Woche gesellte sich dann noch Gio Reyna hinzu. Erwartbar, leider. Die Verletzungsanfälligkeit des US-Amerikaners ist leidlich; hoffen wir also, dass es bei einer kleinen Blessur bleibt. Ob Reyna direkt der Startelf gestanden hätte, sei mal dahingestellt. Als Einwechseloption hätte er jedoch gutgetan.

Es wird spannend zu sehen, ob Polanski in Leverkusen schon eine Art Stammelf für sich bestimmt hat oder welchen Anteil die besondere Situation (erstes Spiel für ihn, auswärts bei starkem Gegner) hatte. Ich gehe davon aus, dass am Samstagabend die gleiche Startelf im gleichen System beginnen wird. Am ehesten traue ich Polanski zu, dass er Florian Neuhaus statt Kevin Stöger in die Startelf stellt.

Der Gegner aus Frankfurt

So oder so wird es eine Leistung benötigen, die mindestens das Niveau der Partie in Leverkusen erreicht. Denn Eintracht Frankfurt ist aktuell nicht nur stärker einzuschätzen als das runderneuerte und in der Findungsphase befindliche Leverkusen, nein, die Eintracht hat sich neben Borussia Dortmund als Nummer zwei oder drei in Deutschland positioniert. Es ist auch an dieser Stelle oft thematisiert worden und ich selbst hatte der Eintracht in unserer Saisonvorschau sogar zugetraut, diese Saison als Bayern-Jäger Nummer eins aufzutreten: Die Entwicklung der Mannschaft vom Main ist nicht hoch genug einzuschätzen. In vielen Punkten ähnlich zur Wiederaufstehung Borussias Anfang der 2010er-Jahre unter Lucien Favre & Max Eberl, mit dem Unterschied, dass die Eintracht tatsächlich dann auch den nächsten Schritt gegangen ist: Titel zu gewinnen. Die DFB-Pokal- und Europapokal-Auftritte der vergangenen Jahre waren oft mitreißend und ja nicht zuletzt auch von großen Erfolgen gekrönt.

Viel beeindruckender ist jedoch, wie es die sportliche Führung in Frankfurt um Markus Krösche seit nunmehr vielen, vielen Jahren schafft, nahezu jeden Abgang sportlich zu kompensieren und dabei auch immer reicher zu werden. Dabei widersteht der Verein dem Impuls, wild einzukaufen, vielmehr bleiben das grundsätzliche System, der grundsätzliche Ansatz in der Mannschaft, ja, im ganzen Verein gleich. Eintracht spielt seit Jahren „erwachsenen“ Fußball mit Charakter und hoher Intensität. Transfers wie Jonny Burkardt, Ritsu Doan, Ellyes Skhiri oder auch Mario Götze erfolgten sehr gezielt, weil man Profile suchte und wollte, nicht nur Namen. Der anhaltende sportliche Erfolg ermöglicht es, den Großteil des Kaders beisammen zu halten, hin und wieder wird sehr bewusst den irren Transfergelüsten der Premier League nachgegeben und absurd hohe Ablösesummen generiert, die dann wiederum sehr gezielt eingesetzt werden. Im Sommer wurde der Kader auch deutlich verjüngt, es stehen viele noch relativ junge, aber vielversprechende Talente auf dem Rasen, was die zuletzt etwas schwankenden Leistungen erklärt.

Genug der Anerkennung, zurück zum Sportlichen: In dieser Saison ruckelt der Saisonstart in Frankfurt etwas mehr, als man es von außen erwartet hatte. Begann die Saison noch fast erwartungsgemäß mit zwei souveränen Siegen gegen Hoffenheim und Bremen, gab es in der abgelaufenen Woche mit den Niederlagen in Leverkusen (1:3) und zu Hause gegen Union Berlin (3:4) zwei Dämpfer, dazwischen streute man aber ein 5:1-Festival in der CL-Partie gegen Galatasaray Istanbul ein, das nur in der Anfangsphase ebenso wacklig schien.

Trainer Dino Toppmöller hadert natürlich mit der Anzahl der Gegentore (bislang neun in vier Spieltagen), dennoch erwarte ich eine eher offensive Aufstellung: nominell in einem 4-5-1, aber in einem gelebten 3-5-2-System, in dem Aurele Amenda, Robin Koch und Arthur Theate die letzte Linie vor Kaua Santos bilden, der wieder Michael Zetterer im Tor abgelöst hat. Amenda könnte den starken Nnamdi Collins ersetzen, der zuletzt leicht angeschlagen war. Mindestens ein Außenverteidiger steht bei eigenem Ballbesitz meist hoch und will Überzahl auf den Flügeln erzeugen, daher bei Ballbesitz eher Dreierkette. Zudem stößt Shootingstar Can Uzun auch aufgrund seiner Körpergröße oft mit in den Strafraum vor bzw. spielt neben Jonny Burkardt in vorderster Front. 

Im defensiven Mittelfeld neben Fares Chaibi spricht vieles für die Rückkehr von Skhiri, der Struktur, Abgezocktheit und hohe Zweikampfstärke ins Team zurückbringen würde. Dort hatte zuletzt Hugo Larsson mehr als ordentlich gespielt, in den Spielen gegen Istanbul und bei der Pleite gegen Union erwischte der junge Schwede aber nicht seine besten Tage und sollte eine Schaffenspause erhalten. Auch Ansgar Knauff ist wieder nach vielen Joker-Einsätzen eine Option für den Start auf der Außenbahn, hier wollte sich Toppmöller aber noch nicht festlegen. Mit Blick auf die anstehenden Partien der Eintracht (Atletico Madrid, FC Bayern, FC Liverpool, Borussia Dortmund im Pokal) spricht jedoch einiges dafür, dass Toppmöller die berühmte Belastungssteuerung vornimmt und punktuell rotiert. Einen Knauff als Option zu haben, ist dann ja auch ein Luxusproblem.

Für Weltmeister und Routinier Mario Götze kommt ein Startelfeinsatz jedoch noch zu früh, das hat Toppmöller selbst bestätigt. Der erst 19-jährige Uzun spielt im zentralen Mittelfeld bislang zudem eine überragende Saison, traf in jedem der vier Bundesligaspiele, ebenso beim Auftaktsieg in der Champions League. In Doan, im Sommer vom SC Freiburg gewechselt, verfügen die Gäste zudem über einen schnellen, technisch sehr starken Außenspieler, der viele Lücken in Abwehrketten reißen kann. Im Sturm sollte erneut Burkardt beginnen, letzte Saison noch der Top-Torjäger des 1.FSV Mainz 05. Burkardt ist, anders als seine berühmten Vorgänger Hugo Etiketé oder Omar Marmoush, weniger als klassischer Konterstürmer eingesetzt, sondern als mitspielender Mittelstürmer. Mit zwei Toren gegen Istanbul und einem Elfmetertor gegen Berlin hat der deutsche Nationalspieler jetzt auch seinen eigenen Knoten im neuen Dress gelöst.

Fazit: Wenn Borussia sich auf eine offensive Partie einlässt, wird es brutal schwer, die Eintracht zu schlagen. Frankfurt ist eines der besten Umschalt-Teams der Liga, hat extreme Geschwindigkeit im Kader und einstudierte Lauf- und Passwege. Gegen tiefstehende Gegner tat man sich zuletzt etwas schwerer, wie das Spiel gegen Union Berlin gezeigt hat. Allerdings hatte die Eintracht gerade in dieser Partie auch das Pech, dass der Gegner extrem effizient im Verwerten seiner Torchancen war – oder einen Grimaldo im Team hatte. In Uzun, Doan, Burkardt oder auch Joan-Matteo Bahoya ist viel technische und läuferische Klasse im Team, zumal wird Shkiri deutlich spürbare defensive Stabilität im Zentrum zurückbringen. Zudem ist die Bank stark genug besetzt, um auch während des Spiels ohne große Verluste der Qualität reagieren zu können.

Die Tipps der SEITENWAHL-Redaktion:

Michael Heinen: Borussia kämpft sich weiter aus der Krise. Dank einer erneut engagierten Leistung reicht es gegen die Eintracht für ein 1:1.

Christian Spoo: Borussia kann nicht an die Leistung des Leverkusen-Spiels anknüpfen. In der Abwehr schlägt gelegentlich der alte Schlendrian wieder zu, so dass auch das erste Heimtor letzten Endes nichts bringt. Frankfurt gewinnt 2:1.

Kevin Schulte: Borussia zeigt erneut eine engagierte Leistung, aber die SGE hat deutlich mehr individuelle Qualität und nimmt das Spiel nach zuletzt zwei Niederlagen leider etwas zu ernst: 3:2 für Frankfurt.

Mike Lukanz: Es wird schwer, das ist klar. Vieles, sehr viele sogar muss zusammenpassen: mindestens eine Leistung wie gegen Leverkusen, dazu ebenso Hoffen auf Fehler der Eintracht. Ich war daher geneigt, den gleichen Tipp wie Kevin abzugeben. Weil bei mir der Wunsch aber größer ist als der eigentliche Glaube, freue ich mich auf ein spektakuläres und stimmungsvolles Flutlichtspiel vor ausverkauftem Haus und ein 2:2, mit dem am Ende beide irgendwie leben können.

Claus-Dieter Mayer: Die Borussia macht vieles richtig, aber leider macht die Eintracht es noch richtiger und gewinnt am Ende mit 3:1 in Gladbach.




Moscow.media
Частные объявления сегодня





Rss.plus
















Музыкальные новости




























Спорт в России и мире

Новости спорта


Новости тенниса