Tabletten, Tropfen und & Co.: Kasse: Mehr Arzneien auf Rezept für Thüringer Beschäftigte
Bei der Zahl und der Art der Medikamentenverordnungen unterscheidet sich Thüringen vom Bundesdurchschnitt. Die Techniker Krankenkasse hat dafür eine Erklärung.
In Thüringen bekommen Berufstätige mit gesundheitlichen Problemen nach Beobachtungen der Techniker Krankenkasse mehr Medikamente verordnet als im Bundesdurchschnitt. Pro Kopf waren es in Thüringen im vergangenen Jahr 290 Tagesdosen, bundesweit aber nur 275, wie die Kasse mitteilte. Die Kasse mit rund 125.000 Versicherten in Thüringen hat Arzneimittelverordnungen von rund 53.000 Erwerbspersonen in Thüringen ausgewertet, darunter neben Berufstätigen auch Empfänger von Arbeitslosengeld I.
Allein bei Blutdrucksenkern verschrieben Ärzte diesen TK-Versicherten demnach rund 129 Tagesdosen je Erwerbsperson, im Bundesdurchschnitt waren es etwa 105. Bei Beta-Blockern, die bei Herzerkrankungen, aber auch bei der Behandlung von Augenerkrankungen eingesetzt werden, lag die Zahl der verordneten Tagesdosen in Thüringen mit 12 etwa 60 Prozent über dem Bundesdurchschnitt (rund 7).
Der Leiter der TK-Landesvertretung, Guido Dressel, begründet die Unterschiede bei Rezeptverordnungen damit, dass Erwerbspersonen in Thüringen überdurchschnittlich häufig an mit dauerhafter Medikamenteneinnahme verbundenen chronischen Erkrankungen leiden. "Weniger Arztbesuche und Rezepte, aber größere Arzneimittelpackungen und damit mehr Tagesdosen sind dadurch gut erklärbar."
Kassenübergreifend erhielten gesetzlich Krankenversicherte in Thüringen nach früheren TK-Angaben im vergangenen Jahr rezeptpflichtige Medikamente im Wert von rund 899 Euro pro Kopf verordnet.