Erreichbarkeit der Häfen: Unfall an Huntebrücke: Forderung nach Ausbau der Bahnstrecke
Seit dem Unfall an der Eisenbahnbrücke sind die Häfen Brake und Nordenham schon wieder vom Bahnverkehr abgeschnitten. So könne es nicht weitergehen, kritisiert der Betreiber des Hafens Nordenham.
Der Betreiber des Hafens Nordenham fordert Konsequenzen nach dem erneuten Unfall an der Eisenbahnbrücke in Elsfleth (Landkreis Wesermarsch). Die Bahnverbindung zwischen Nordenham und Hude müsse zweigleisig ausgebaut werden, sagt Andreas Sichau, Geschäftsführer von Rhenus Midgard Nordenham. Seit dem Unfall vergangene Woche sind die Häfen Brake und Nordenham bis auf weiteres vom Bahnverkehr abgeschnitten.
Auf der Strecke gebe es mehrere ältere Brücken und nur ein Gleis, kritisiert Sichau. "Der gesamte Bahnverkehr vom und zum Hafen Nordenham, der regulär etwa 10.000 Tonnen pro Woche umfasst, ist von diesem einen Gleis abhängig."
Bahnverkehr über die Brücke für unbestimmte Zeit gestoppt
Ein Binnenschiff war am 23. Juli gegen die Eisenbahnbrücke geprallt. Dabei wurde das Brückenhaus des Tankschiffes fast komplett abgerissen, auch die Brücke und die Oberleitung wurden beschädigt. Der Bahnverkehr über die Brücke ist für unbestimmte Zeit gestoppt, die Reparatur dauert laut Bahn mehrere Wochen. Bei dem Bauwerk handelt es sich um eine Behelfsbrücke, weil schon im Februar ein Binnenschiff gegen die reguläre Eisenbahnbrücke gefahren war.
"Noch heute leiden wir unter den Folgen des ersten unfallbedingten Brückenschadens", berichtet Sichau. Nun sei der Hafen wieder für mehrere Wochen nicht mit der Bahn zu erreichen. Die Kunden seien verunsichert, der Hafenbetreiber versuche, den Schaden einzugrenzen. Doch nicht immer könne die Fracht auf Binnenschiffe oder Lastwagen umverteilt werden. "Der verursachte Schaden durch den Verlust von Geschäften ist für den Hafen Nordenham enorm."
Binnenschiffe können nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Weser-Jade-Nordsee inzwischen wieder dort fahren, allerdings ist die Durchfahrt unter der Brücke weiter nur einspurig möglich. Pro Tag passieren ungefähr zwölf Schiffe die Stelle, sagt Joachim Niezgodka vom WSA. Manche Schiffsführer müssten wenige Minuten vor der beschädigten Brücke warten, zu größeren Einschränkungen komme es deshalb aber nicht.