Mitschüler erschossen: 15-Jähriger wegen Mordes zu Gefängnisstrafe verurteilt
Ein Jugendlicher schießt seinem Mitschüler von hinten in den Kopf. Das Opfer stirbt. Vor Gericht bereut der Junge seine Tat. Doch um eine Strafe kommt er nicht herum.
Nach einem tödlichen Kopfschuss auf einen Mitschüler an einer Schule in Unterfranken ist ein 15-Jähriger wegen Mordes zu einer Jugendstrafe von acht Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Nach Überzeugung des Landgerichts Würzburg habe der Jugendliche den 14-Jährigen im September 2023 in Lohr am Main getötet, teilte eine Gerichtssprecherin mit. Bei Mord beträgt das Höchstmaß der Jugendstrafe zehn Jahre.
Mit dem Urteil folgte die große Jugendkammer der Ansicht von Staatsanwaltschaft und Nebenklage. Sie hatten das Mordmerkmal der Heimtücke als verwirklicht angesehen, da der Kopfschuss von hinten kam. Der Anwalt des Angeklagten hatte hingegen auf Totschlag plädiert.Kriminalitätsstatistik 2022 Jugendliche 1610
Wegen Mordes verurteilter Teenager entschuldigt sich
Die beiden Jungen gingen in dieselbe Mittelschule in der Kleinstadt im Spessart. Nach der Gewalttat steht der Angeklagte nun seit dem 3. Mai vor Gericht. Er hatte seinen Mitschüler mit einem einzigen Schuss aus einer Pistole getötet, zum Auftakt des Prozesses aber über seinen Verteidiger erklären lassen, der Schuss sei nicht geplant gewesen, sondern aus der Situation heraus entstanden.
Weiter ließ er laut einer Gerichtssprecherin erklären, dass er wünschte, er könnte alles rückgängig machen. In seinem letzten Wort entschuldigte sich der 15-Jährige bei den Hinterbliebenen und sagte, dass ihm alles unglaublich leidtue. Da der Angeklagte jugendlich ist, fand die Verhandlung hinter verschlossenen Türen statt.