US-Wahlkampf: Trump beklagt Kriminalität: Man kann kein Brot kaufen gehen
Trump macht Wahlkampf in den wichtigen Swing States. Bei einem Auftritt in Michigan holt er zum Rundumschlag aus - der Republikaner schürt Angst und verteufelt Einwanderer, um Wähler zu mobilisieren.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump setzt sein Gegenprogramm zum Parteitag der Demokraten fort und ist auf Stimmenfang im hart umkämpften Bundesstaat Michigan. Bei einem Auftritt in einem Polizeirevier in der Stadt Howell konzentrierte sich der 78-Jährige auf das Thema Kriminalität. In den großen Städten der USA könne man nicht auf die Straße gehen, um ein Laib Brot zu kaufen, sagte er. "Man wird erschossen, ausgeraubt, vergewaltigt - was auch immer es sein mag", behauptete der Republikaner. "Wir haben diese Städte, die großartige Städte sind, in denen die Menschen Angst haben zu leben - sie fliehen aus den Städten unseres Landes."
Trump: Harris bringt Tod und Zerstörung
Trump machte - wie üblich - die Demokraten und deren Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris für die Kriminalität verantwortlich. "Kamala Harris wird für Verbrechen, Chaos, Zerstörung und Tod sorgen, wenn sie Präsidentin der Vereinigten Staaten werden darf", warnte der Republikaner. "Ich werde für Recht und Ordnung, Sicherheit und Frieden sorgen." In bekannter Manier stellte Trump Einwanderer als Verbrecher dar. Überall auf der Welt würden Gefängnisse geleert und die Insassen in die USA geschickt, sagte er neuerlich ohne Belege.
Trump vergleicht sich mit Al Capone
"Ich liebe unser Land. (...) Ich hätte das nicht tun müssen. Ich hätte nicht angeklagt werden müssen", so Trump weiter mit Blick auf seine Kandidatur für die Präsidentenwahl am 5. November. "Ich wurde öfter angeklagt als der große Alphonse Capone, richtig?", sagte er mit Blick auf den berüchtigten Verbrecher-König Al Capone (1899-1947) - eine Aussage die nicht korrekt ist. Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf einen Capone-Experten, dass der einstige Boss der Chicagoer Unterwelt mindestens sechsmal angeklagt worden sei.
Trump ist innerhalb der vergangenen anderthalb Jahre viermal strafrechtlich angeklagt worden - im Bundesstaat Georgia und in der US-Hauptstadt Washington wegen seiner Versuche, das Wahlergebnis der Präsidentenwahl 2020 zu kippen, im Bundesstaat Florida wegen der Mitnahme geheimer Regierungsdokumente und in der Metropole New York wegen der Verschleierung von Schweigegeld-Zahlungen. Ende Mai war er in diesem Prozess schuldig gesprochen worden. Damit ist der Ex-Präsident ein verurteilter Straftäter.
Trump weist sämtliche Vorwürfe zurück und stellt alle Ermittlungen als "politische Hexenjagd" dar, die seinen Wahlkampf torpedieren sollen. Trump sagte, seine Eltern würden aus dem Himmel auf die Erde schauen und sich fragen: "Er war so ein guter Junge. Ich weiß nicht, was passiert ist."
Trump auf Tour in den Swing States
In Chicago hat am Montag der Parteitag der Demokraten begonnen - Trumps politische Gegnerin Harris steht im Rampenlicht. Trump und sein Vizekandidat J.D. Vance setzen daher auf Kontrastprogramm und touren durch die politisch heiß umkämpften Swing States. Die Swing States sind entscheidend für den Wahlausgang - dort steht nicht schon vorab fest, ob aus Tradition der Kandidat der Republikaner oder der Demokraten siegen wird. Weitere Veranstaltungen sind in etwa in North Carolina, Arizona, Georgia und Nevada geplant.