Nach dem Anschlag in Solingen: Neue Waffenverbotszone und mehr Kontrolle auf Freimarkt
Nach dem tödlichen Messerangriff in Solingen werden bundesweit Sicherheitsvorkehrungen überprüft. Auch das kleinste Bundesland schärft nach.
Nach dem tödlichen Messerangriff im nordrhein-westfälischen Solingen überprüft das Bremer Innenressort das Sicherheitskonzept für Veranstaltungen. Auf dem Bremer Freimarkt ab dem 18. Oktober sollen die Einlasskontrollen verschärft werden, wie die Behörde der Deutschen-Presse Agentur mitteilte. Die Kontrollen sollen helfen, das Verbot von Waffen, Glasflaschen und gefährlichen Gegenständen durchzusetzen. Außerdem werde überprüft, ob die Videoüberwachung in den Eingangsbereichen und den Hauptwegen ausgeweitet werden könne.
Auf dem Vegesacker Markt ab diesem Freitag werde die Polizeipräsenz erhöht, kündigte das Innenressort an. "Es gibt aber keinerlei Anhaltspunkte für eine konkrete Gefährdung in Bremen oder Bremerhaven."
Am Freitagabend waren bei einem Stadtfest in Solingen drei Menschen mit einem Messer getötet worden. Acht Menschen wurden verletzt, vier davon schwer. Mutmaßlicher Täter ist ein 26-jähriger Syrer, der inzwischen in Untersuchungshaft sitzt. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen Mordes und wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bei einem Besuch in Solingen angekündigt, dass die waffenrechtlichen Regelungen in Deutschland insbesondere für das Verwenden von Messern noch einmal verschärft werden. "Das wird ausdrücklich begrüßt und wäre praxistauglicher als die Ausweisung einer Vielzahl an Waffenverbotszonen", heißt es aus dem Bremer Innenressort. "In Bremen soll dennoch bis zu einer generellen Regelung rund um den Bürgermeister-Koschnik-Platz eine weitere Waffenverbotszone ausgewiesen werden."
Der Senat soll nächste oder übernächste Woche über die Waffenverbotszone im Stadtteil Gröpelingen entscheiden, wie das Innenressort weiter mitteilte. Das Tragen von Waffen ist nachts bereits im Bremer Bahnhofsviertel sowie im Ostertor- und Steintorviertel untersagt.