Kriminalität: Paus: "Land hat ein massives Gewaltproblem gegen Frauen"
Zwei Frauen sterben nach Angriffen in Berlin. Die Taten erschüttern. Die Bundesfamilienministerin will Konsequenzen daraus ziehen.
Nach mehreren Angriffen auf Frauen in Berlin will Bundesfamilienministerin Lisa Paus Betroffene von Gewalt besser schützen. "Unser Land hat ein massives Gewaltproblem gegen Frauen. Das muss aufhören", sagte die Grünen-Politikerin in Berlin. "Wir brauchen nicht nur ein Sicherheitspaket gegen terroristische Messerstecher, sondern auch für die Prävention und den Schutz von Frauen vor Gewalt."
Sie bereite ein sogenanntes Gewalthilfegesetz vor, das allen Betroffenen einen Schutzanspruch auf Hilfe einräumen solle, sagte Paus. Das rette Leben. "Das wird auch Geld kosten, damit wir die Bundesländer unterstützen, mehr Prävention und Schutzplätze für Frauen bereitzustellen." Davon gebe es zu wenige.
In Berlin wurden am Mittwoch eine 36 Jahre alte und am Freitag eine 28 Jahre alte Frau erstochen. In beiden Fällen stehen Männer in Verdacht. Bei dem Angreifer der 36-Jährigen soll es sich um den Ex-Mann gehandelt haben, die Polizei geht ersten Erkenntnissen zufolge von einem Femizid aus. Femizid bedeutet, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden – also weil sie Frauen sind. Als häufigste Form gilt die Tötung von Frauen durch Partner oder Ex-Partner.
Dazu sagte Paus: "Zwei Femizide in Berlin in einer Woche - jeden zweiten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet. Das macht mich sehr wütend."