Krieg im Gazastreifen: Israel würde Hamas-Führer unbeschadet ziehen lassen – unter einer Bedingung
Israel macht der Hamas in Gaza ein Angebot. Kommt nun die langersehnte Wende in den Geiselverhandlungen?Das hängt nun von der islamistischen Terrororganisation ab.
Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar könnte sicher aus dem Gazastreifen ausreisen. Dafür möchte Israel alle verbliebenen Geiseln zurück, so lautet der Deal, den Tel-Aviv der Terrororganisation im Gazastreifen nun unterbreitet. Es ist ein Versuch, die ins Stocken geratenen Geisel-Verhandlungen voranzubringen. "Ich bin bereit, Sinwar, seiner Familie und jedem, der sich ihm anschließen möchte, einen sicheren Korridor zu ermöglichen", sagte Israels für die Geiseln und Vermissten zuständige Brigadegeneral Gal Hirsch in einem Interview des Finanzdienstes Bloomberg.
"Wir wollen die Geiseln zurück. Wir wollen Entmilitarisierung, Entradikalisierung und natürlich – ein neues System zur Verwaltung von Gaza", sagte Hirsch.Geiselproteste Stimmung Israel 09.04
Dem Bericht zufolge hat der Sonderkoordinator von Premierminister Benjamin Netanjahu für die Rückführung der Geiseln das Angebot vor rund zwei Tagen auf den Tisch gelegt. Zu einer möglichen Reaktion äußerte Hirsch sich demnach nicht.
Unklar, wo sich der Hamas-Anführer im Gazastreifen genau befindet
Der Aufenthaltsort von Sinwar ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass er sich in ein einem weit verzweigten Tunnelnetz unter dem Gazastreifen aufhält.
Ein Hamas-Vertreter hatte Mitte Januar gesagt, dass die Anführer im Gazastreifen diesen nicht freiwillig verlassen werden. "Entweder Sieg oder der Märtyrertod", sagte eine Quelle der Hamas der Nachrichtenagentur DPA in Beirut. Gaza sei ihr Land und das Blut der Anführer sei nicht wertvoller als das der Menschen.
Die Verhandlungen für einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg – in denen Ägypten, die USA und der Golfstaat Katar die wichtigsten Vermittler sind – und eine Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gefangenschaft der islamistischen Hamas treten auf der Stelle.