"Aktenzeichen XY": Fahndung: Neues Video zeigt Ex-RAF-Terroristen Burkhard Garweg
Nach dem früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg wird weiter gefahndet. Das Landeskriminalamt setzt jetzt auf neues Videomaterial des 56-Jährigen – und auf ein Millionenpublikum.
Die Suche nach den Ex-RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg geht weiter. Jetzt soll ein Millionenpublikum mithelfen. Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen möchte an diesem Mittwochabend neue Videoaufnahmen des seit Jahrzehnten untergetauchten Garweg veröffentlichen. Gezeigt werden soll das Video in der TV-Sendung "Aktenzeichen XY … ungelöst" ab 20.15 Uhr im ZDF. "Man nimmt an, dass dieses Video Burkhard Garweg zeigt", heißt es in einer Mitteilung der Macher des ZDF-Formats. Der Beitrag sei kurzfristig noch in die Sendung eingebaut worden.
Das Trio Daniela Klette, Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg gehörte der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF) an. 1998 erklärte sich die RAF, die mehr als 30 Menschen tötete, für aufgelöst. Seit 2015 ermittelt die Staatsanwaltschaft Verden gegen Daniela Klette, Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubes in mehreren Fällen. Sie sollen Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen überfallen haben, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren.
Ermittler waren Burkhard Garweg schon dicht auf der Spur
Ende Februar dieses Jahres gelang den Ermittlern dann ein Coup: Daniela Klette wurde in Berlin-Kreuzberg festgenommen, wo sie unter falschem Namen lebte. "Bei ihrer Verhaftung wurden neben Waffen, gefälschten Pässen, Bärten, Gold auch Handy- und Computerdateien gefunden", heißt es in der Ankündigung für die Fahndungssendung. "Unter anderem befinden sich darauf Infos zu Planungen von Überfällen, Daten über Aufenthalte der drei sowie ein Video aus einer Wohnung. Dieses Material wird in der heutigen ZDF-Sendung 'Aktenzeichen XY … ungelöst' veröffentlicht." Die Polizei erhofft sich davon weitere Hinweise aus der Bevölkerung, warnt aber, dass Garweg zwar positiv wirke, aber dennoch gefährlich bleibe: "Deshalb raten wir dringend davon ab, die Gesuchten selbst anzusprechen!"
In den vergangenen Monaten waren mehrfach Personen überprüft worden, die irrtümlich für Garweg oder Staub gehalten worden waren. Das Bundeskriminalamt fahndete bisher unter anderem mit einem Foto nach Garweg, das ihn mit zwei Hunden zeigt und das in Klettes Wohnung gefunden worden war. Die Ermittler waren dem 56-Jährigen bereits dicht auf den Fersen. Kurz nach der Festnahme von Klette beschlagnahmten sie in Berlin-Friedrichshain den Bauwagen, in dem Garweg den Ermittlungen zufolge unter dem Tarnnamen Martin gelebt hatte.