Jahrestag des Hamas-Massakers: 63 antisemitische Straftaten in diesem Jahr registriert
Die Zahl antisemitischer Straftaten steigt deutlich in Rheinland-Pfalz. Die Sicherheitsbehörden sehen einen klaren Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg.
Die Auswirkungen des Gaza-Kriegs sind auch in Rheinland-Pfalz deutlich spürbar. Seit dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel sei ein starker Anstieg antisemitischer Straftaten im Land zu verzeichnen, teilte das Innenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Mainz mit.
Die von der Polizei registrierten antisemitischen Straftaten seien von 46 im Jahr 2022 um 125 auf insgesamt 171 im Vorjahr gestiegen. Das bedeute einen neuen Höchststand. Im laufenden Jahr seien bis Ende September 63 antisemitische Straftaten verzeichnet worden, berichtete das Ministerium.
Bei den Straftaten habe es sich in beiden Jahren vor allem um Volksverhetzungen, Propagandadelikte sowie Sachbeschädigungen gehandelt. Zudem seien drei antisemitische Gewaltdelikte im Vorjahr und zwei Straftaten im laufenden Jahr registriert worden.
Das Massaker, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen vor rund einem Jahr am 7. Oktober im Grenzgebiet zum Gazastreifen verübt hatten, war Auslöser des Gaza-Kriegs. Auf israelischer Seite wurden dabei mehr als 1.200 Menschen getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Zusammenhang mit Nahost-Konflikt bei vielen Straftaten
Für den Zeitraum vom 7. Oktober vergangenen Jahres bis zum Ende September des laufenden Jahres habe das rheinland-pfälzische LKA insgesamt 154 antisemitische Straftaten festgestellt, teilte das Innenministerium mit. Bei 61 dieser antisemitischen Straftaten sei ein Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt erkennbar.