Schleusentor durchbrochen: Steuerfrau muss nach Schiffsunfall vor Gericht
Eine Frau soll alkoholisiert eine Schiffshavarie verursacht haben. Verletzt wurde niemand, doch der Schaden ist groß. Nun beginnt bald der Prozess.
Gut ein Jahr nach dem schweren Schiffsunfall mit Millionenschaden an der Rhein-Schleuse Iffezheim muss die Steuerfrau bald vor Gericht erscheinen. Wie das für den betreffenden Rheinabschnitt als Schifffahrtsgericht zuständige Amtsgericht Kehl mitteilte, soll die Frau den Schiffsverkehr fahrlässig gefährdet haben. Der Prozess werde am 25. November stattfinden.
Die Anklagebehörde hatte der 50-Jährigen zur Last gelegt, am 11. November vergangenen Jahres alkoholisiert ein Gütermotorschiff gegen ein geschlossenes Schleusentor gesteuert zu haben. Die Blutalkoholkonzentration habe bei der Angeschuldigten mindestens 1,13 Promille betragen, so dass sie nicht in der Lage gewesen sei, das Schiff sicher zu steuern.
Die Kollision mit dem geschlossenen Schleusentor sei für sie deshalb vorhersehbar und vermeidbar gewesen, lautete der Vorwurf der Behörde. Im Fall einer Verurteilung drohe der Angeschuldigten eine Freiheitsstraße bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe.
Schaden vor zwei Millionen Euro
Das Güterschiff "La Primavera" hatte mit dem Bug das Schleusentor durchbrochen und war steckengeblieben. Das 80 Tonnen schwere Tor der rechten Kammer der Schleuse wurde komplett zerstört. An dem Bauwerk entstand ein Schaden von rund zwei Millionen Euro. Verletzt wurde bei der Havarie niemand.