Prozesse: Prozess zu Bluttat in Heiligkreuzsteinach beginnt im Februar
In einem kleinen Ort wird ein Mann erstochen. Wenig später ist auch die mutmaßliche Täterin tot. Nun arbeitet ein Prozess das Geschehen auf. Beihilfe zum Mord wird zwei weiteren Frauen vorgeworfen.
Zwei Tote und viele Fragen: Vor dem Landgericht Heidelberg beginnt am 10. Februar ein Prozess gegen zwei Frauen. Ihnen wird Beihilfe zu einer Bluttat an einem 42 Jahre alten Mann im vergangenen Sommer in Heiligkreuzsteinach (Rhein-Neckar-Kreis) zur Last gelegt. Die mutmaßliche Täterin, eine 48-Jährige, ist tot. Über die Anklageerhebung hatte zuvor der "Mannheimer Morgen" berichtet.
Eine Bluttat, zwei Tote
Das Opfer war Anfang Juli 2024 in seiner Wohnung mit Stichen in Kopf und Oberkörper getötet worden. In Verdacht geriet zunächst die heute 39-jährige Ehefrau. Sie ist noch immer in U-Haft und eine der beiden Angeklagten im Prozess. Die Ermittler gehen inzwischen aber davon aus, dass die 48-Jährige - nach Informationen der "Rhein-Neckar-Zeitung" eine Freundin der 39-Jährigen - den Mann tötete.
Wenige Wochen nach der Bluttat durchsuchten Einsatzkräfte ebenfalls in dem 2.600-Einwohner-Ort die Wohnung der 48-Jährigen im Zusammenhang mit der Tat. Dabei soll diese das Feuer auf die Polizisten eröffnet und eine Polizistin leicht verletzt haben. Die Einsatzkräfte zogen sich zunächst zurück und alarmierten eine Spezialeinheit. Als diese später ins Gebäude drang, wurde die 48-Jährige tot aufgefunden. Die Polizei geht davon aus, dass sie sich selbst getötet hatte.
Tod durch Unterlassen
Die mutmaßliche Täterin ist tot und kann nicht mehr belangt werden. Die Staatsanwaltschaft hat gegen die 39-jährige Ehefrau des getöteten Mannes aber Anklage wegen des Verdachts auf Mord durch Unterlassen und Beihilfe zum Mord erhoben, bestätigte eine Gerichtssprecherin. Auch die 72-jährige Mutter der mutmaßlichen Täterin ist angeklagt: wegen Beihilfe zum Mord.
Viele offene Fragen
Warum der Mann getötet wurde und wie das Geschehen ablief, wurde bisher nicht bekannt. Die 48-Jährige soll mit ihrer 72-jährigen Mutter in dem Haus gewohnt haben, das durchsucht wurde. Die Hintergründe des Geschehens liegen noch im Dunkeln.