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stern-Januar-Challenge: Ihre Aufgabe am 11. Januar: Lesen statt Scrollen

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Mit der stern-Januar-Challenge können Sie sich im neuen Jahr etwas Gutes tun. Die Herausforderung: zehn Aufgaben an zehn aufeinanderfolgenden Tagen. Sind Sie dabei?

Mehr Zeit für Familie und Freunde, ein besseres Körpergefühl, gesünder leben: Es gibt viele Gründe, mit alten Gewohnheiten zu brechen – und neue zu etablieren. Ideen und Motivation liefert die stern-Januar-Challenge: An zehn aufeinanderfolgenden Tagen im Januar können Sie sich täglich einer von uns gestellten Aufgabe widmen. Und wer weiß – vielleicht wird aus der Tages-Challenge eine liebgewonnene neue Gewohnheit, mit der Sie sich im neuen Jahr etwas Gutes tun.

Sind Sie dabei? Das würde uns freuen. Die heutige Aufgabe ist ein Buch von Anfang bis Ende zu lesen – und weil diese Aufgabe vermutlich länger als einen Tag in Anspruch nehmen wird, haben Sie dafür noch den restlichen Januar Zeit. 

Meine Fähigkeit, ein Buch von der ersten bis zur letzten Seite zu lesen, hat in den vergangenen Jahren dramatisch nachgelassen. Ich gehe an viele Bücher heran wie an eine Netflix-Serie: einschalten, nach 60 Sekunden sagen, nö, packt mich irgendwie nicht, weitersuchen. Zurück bleibt ein Gefühl der Leere. Immer häufiger geht mir das auch mit Büchern so: Ich mache vorzeitig Schluss und bin nicht bereit oder in der Lage, ihnen die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdient hätten. Dabei war ich als Kind und Jugendliche das, was man eine Leseratte nennt: Ich habe Bücher verschlungen. Ich habe sie geliebt wie meine besten Freunde, und selbst, wenn sie mal nicht ganz so witzig, so unterhaltsam, so spannend oder tiefgründig waren, wie ich es erhofft hatte, hielt ich ihnen doch die Treue. Bis zum Ende zu lesen war Ehrensache und hat sich (fast) immer gelohnt. 

Zu dieser Haltung möchte ich zurückfinden. Ich möchte meine Leseaufmerksamkeit stärken wie einen Muskel, den ich lange vernachlässigt habe. Und ich habe damit bereits im vergangenen Sommer angefangen. 

Schritt 1: Die richtigen Bücher auswählen 

Bislang war ich viel zu erratisch bei der Auswahl meiner Lektüre, ich habe angefangen zu lesen, was mir irgendwo irgendwie zwischen die Finger kam, in der Redaktion, im Buchregal von Freunden, im Buchladen. Vieles davon war interessant, aber selten war es zwingend. Nun gehe ich wesentlich systematischer vor. Ich achte auf Bestsellerlisten (was Millionen Menschen interessiert, könnte womöglich tatsächlich großartig sein), lese aktuelle Buchrezensionen und: Ich bitte Freundinnen und Freunde um Tipps, mit deren Empfehlungen ich bereits in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen gemacht habe. 

Schritt 2: Keine ungelesenen Bücher anhäufen

Sie gucken einen nur an und machen ein schlechtes Gewissen. Ich lese maximal zwei Bücher parallel, ansonsten gilt die Regel: erst zu Ende lesen, dann ein neues anfangen. 

Schritt 3: Dem Lesen die richtige Zeit geben

Den größten Teil meiner Arbeitszeit verbringe ich am Bildschirm, lesend, recherchierend, schreibend. Die Aussicht, abends noch ein Buch in die Hand zu nehmen, ist für mich nichts, worauf ich mich freuen könnte, sondern ein Albtraum. Ich muss den Kopf erst freikriegen, um neue Geschichten hineinlassen zu können. Die richtige Lesezeit für mich ist deshalb nach dem Sport, wenn ich mich körperlich ausgepowert und den Kopf leergemacht habe, oder an freien Wochenenden.

Leidenschaftliches Plädoyer eines französischen Buchhändlers in Aix-en-Provence 2024
© D. Schneyink

Schritt 4: Dem Lesen mehr Zeit geben

Wenn ich die Hälfte der Zeit, die ich am Smartphone damit verbringe, mich durch News- und Shoppingseiten zu scrollen, für Bücher nutzen würde, hätte ich ganze Bibliotheken durchgelesen und wäre vermutlich deutlich weniger gestresst. Bücher haben nämlich im Gegensatz zum Internet einen Anfang und ein Ende. Also: Handy aus, Buch raus – beim Pendeln zur Arbeit mit dem Nahverkehrszug, in der U-Bahn und vor allem abends vor dem Einschlafen im Bett.

Schritt 5: Mit Menschen über Bücher reden

Ist unterhaltsam, macht Spaß und eröffnet neue Perspektiven. Manchmal fragt man sich, ob man überhaupt das gleiche Buch gelesen hat, so unterschiedlich sind die Wahrnehmungen. Nachdem mein ältester Sohn auf meine Empfehlung hin "Amanda herzlos" von Jurek Becker gelesen hatte, fand er die Haltung von Ludwig, Amandas erstem Ehemann, nach der Scheidung absolut berechtigt. (Ich die Wohnung und das Auto, du das Kind und keinen Unterhalt). Ich versuchte ihn darauf hinzuweisen, dass Ludwig ein elender Egoist und Opportunist ist. Die Diskussion mit meinem Sohn war: lebhaft. 

Buchtipps:

Diese sechs Bücher habe ich in den vergangenen Monaten gern und von Anfang bis Ende gelesen:

Jenny Erpenbeck: Kairos, 2024, Penguin Randomhouse, 379 S., 14 Euro

Erstmals wurde im Frühjahr 2024 eine deutsche Schriftstellerin mit dem renommierten britischen International Booker Prize ausgezeichnet. Ich musste das Buch lesen und war begeistert. Jenny Erpenbecks eleganter Erzählstil entfaltet eine Sogwirkung – immer tiefer wird man in die Beziehung zwischen Katharina und dem 35 Jahre älteren Hans hineingezogen, die im Jahr 1986 in Ost-Berlin ihren Anfang nimmt. Von seinen gelegentlichen Besuchen im Westen bringt Hans, der Schriftsteller, Pornos mit und Peitschen. Der Sex wird härter, die Machtspiele intriganter. Und dann fällt die Mauer. 

Caroline Wahl: 22 Bahnen, 2023, 208 S., Dumont, 13 Euro

Seit Monaten ganz oben auf den Bestsellerlisten: die Geschichte der beiden Schwestern Tilda und Ida. Tilda versucht neben Uni, Kassiererinnen-Job und erster großer Liebe sich um die viel jüngere Ida zu kümmern, weil Mama meist betrunken auf der Couch liegt. Gute Tage sind die, an denen Tilda Ida ins Schwimmbad lotsen kann, wo sie den Bruder eines Ex-Freundes trifft, der wie Tilda regelmäßig 22 Bahnen zieht. Ein cool geschriebener "Coming-of-Age"-Roman, den man zu Ende lesen muss.

Bonnie Garmus: Eine Frage der Chemie, 2022, Piper, 464 S., 26 Euro

Man verliebt sich als Leser sofort in diese störrische Protagonistin: Die junge Chemikerin Elizabeth Zott ist alleinerziehende Mutter und hat im Amerika der 50er Jahre keine Chance, als Wissenschaftlerin ernst genommen zu werden. Das hindert sie nicht daran, mit ihrer unbestechlichen Logik gegen Vorurteile und Klischees zu kämpfen. Meist vergeblich. Bis sie die Popularität einer TV-Kochshow nutzt, um dem überwiegend weiblichen Publikum Lektionen in Chemie zu erteilen. Bonnie Garmus lässt ihre Heldin Elizabeth Zott von einer absurden Situation in die nächste stolpern, manchmal an der Grenze zum Slapstick. Das macht diese Emanzipationsgeschichte extrem unterhaltsam, ohne dass sie an Dramatik verliert.

STERN PAID 39_24 Christine Westermann liest 12.51

Nick Hornby: Just like you, 2020, KiWi, 12 Euro

Auch in diesem Buch ist der Altersunterschied zwischen den Liebenden Thema. Joseph ist Anfang 20 und schlägt sich in London als Fleischverkäufer, Babysitter und DJ durch. Er beginnt einen Flirt mit Lucy, die unterschiedlicher nicht sein könnte: Lehrerin, weiß, doppelt so alt wie er und Mutter zweier Kinder. Hornby erzählt diese Story über eine unmögliche Liebe so, wie nur er es kann. Lakonisch, witzig, herzergreifend. Kein Klischee wird ausgelassen, jedes wird gebrochen. 

Dai Sijies: Balzac und die kleine chinesische Schneiderin, 2001, 199. S. Piper, 12,99 Euro

China 1971: Luo und sein Freund werden während der Kulturrevolution zur "Umerziehung" in die Berge Sichuans geschickt, wo sie bei den revolutionären Bauern den Kommunismus lernen sollen. Die Arbeit in den Bergwerken und auf den Reisfeldern ist brutal, die "Umerziehung" absurd. Und dann verlieben sich die beiden Freunde auch noch in das gleiche Mädchen. Dai Sijies gelingt es, voller Ironie und Menschlichkeit über eine der finstersten Epochen der chinesischen Geschichte zu schreiben: die Kulturrevolution von 1966-1976.

Katharina Zweig: Die KI war’s. Von absurd bis tödlich: Die Tücken der künstlichen Intelligenz, 2023, Heyne, 319 S., 20 Euro

Keine Angst vor Algorithmen – so lautet die Kernbotschaft dieses klugen Buches. Zum einen sind Algorithmen nichts Besonderes. Jeder Doppelkopfspieler etwa wendet sie an, wenn er seine Karten in die richtige Reihenfolge bringt. Herz 10, Kreuz Dame, Pik Dame, Herz Dame usw. Ein Sortieralgorithmus. Katharina Zweig ist Professorin für Informatik, und es gelingt ihr in diesem Buch, falsche Ängste vor Künstlicher Intelligenz zu nehmen und die echten Risiken zu benennen: schlecht trainierte und programmierte Software, die Menschen benachteiligt oder ihnen sogar schadet.




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