Filmgeschichte: Kameras, Kostüme und Preise - Depot des Filmmuseums eröffnet
Potsdam ist seit Jahrzehntes eines der Zentren für Filmschaffende in Deutschland. Über die Jahre kam dabei reichlich Material zusammen. Die teils historischen Objekte erhalten nun ein neues Zuhause.
Die Film- und Medienstadt Potsdam ist um eine Institution reicher. Ein zentrales Sammlungsgebäude des Filmmuseums soll fortan die Bestände aus Jahrzehnten des Filmemachens am Standort Potsdam sichern. Auf 6.000 Quadratmetern sollen künftig mehr als eine Million Objekte wie Kameras, Requisiten, Drehbücher, Preise oder Kostümentwürfe gelagert werden.
Kleiner Ausstellungsteil des Depots
"Das Depot ist zuerst Masse", erklärte der Direktor des Filmmuseums Potsdam, Michael Fürst, bei der Eröffnung. Einen kleinen Teil des Depots wolle man mit Besuchern teilen, die künftig unter der Woche einen Ausstellungsteil mit rund 1.000 Ausstellungsstücken besichtigen können. Mit rund 350 Quadratmetern ist dieser Teil verhältnismäßig überschaubar.
Objekte teils bei drei Grad Celsius gelagert
Es sei kaum möglich, größere Teile der Ausstellung dauerhaft öffentlich zugänglich zu machen, sagte Sammlungsleiterin Barbara Ziereis. Man bewege sich mit den Schätzen der Potsdamer Filmgeschichte auf einem Grat zwischen Teilhabe der Öffentlichkeit einerseits und konservatorischen Bedenken sowie Sicherheitsaspekten andererseits.
Mehrere "Klimazonen"
Im Depot sind mehrere "Klimazonen" eingerichtet, erklärte Ziereis. Farbfilme und Fotos würden bei knackigen drei Grad Celsius gelagert. Auch in anderen Depoträumen ist es frisch und es wäre für Besucher wenig einladend.
"Schwerpunkt ist der analoge Film"
Gezeigt wird überwiegend Technik für die Herstellung von Filmen. Im Foyer ragt ein sieben Meter hoher Kamerakran gen Decke. In dem ersten der zwei Ausstellungsräume würden vor allem verschiedene Geräte gezeigt, die den Prozess des Filmemachens begleiten. Zum Teil stehen gewaltige Kamerakonstruktionen im Raum. Auch Scheinwerfer oder Tonrekorder werden gezeigt. "Schwerpunkt ist der analoge Film", erläuterte Fürst.
Ausstellung blickt auf Feinheiten der Filmvorbereitung
Der zweite Raum widmet sich dem Szenenbild. Neben den Requisiten geht es vor allem um die Frage, welche Arbeiten vor dem fertigen Szenenbild anstehen. Das umfasst viele Zeichnungen und Entwürfe von Bau- oder Einrichtungsplänen. Die Ausstellung bietet einen Einblick in die künstlerische Vorbereitung eines Filmsets.
In einem dritten Raum sollen künftig Besuchergruppen selbst Hand anlegen - mit Projekten rund um das Thema Film. Das neue Depot öffnet an drei Tagen in der Woche. Ein reguläres Ticket soll sechs Euro kosten.