Ausstellungen: Neues Programm und neue Chefin im Historischen Museum
In gleich vier Frankfurter Museen gibt es neue Chefinnen an der Spitze. Eines davon ist das Historische Museum. Was hat die neue Direktorin vor?
Die neue Leiterin des Historischen Museums in Frankfurt, Doreen Mölders, will in den kommenden Jahren vor allem die Themen Digitalisierung von Sammlungsbeständen und nachhaltige Museumsarbeit voranbringen. "Die Sammlung online zu stellen ist ein dringendes Handlungsfeld, da sich mit Künstlicher Intelligenz in Zukunft die Form des Wissenserwerbs und der Wissensverarbeitung verändern wird", sagte die Historikerin und Archäologin, die das Amt zum 1. Januar übernommen hatte.
Das Haus sei durch seine innovative Museumsarbeit ein Vorbild für viele andere Kulturhäuser, sagte sie. Und: "Abgesehen von den Aufgaben im Museum freue ich mich sehr auf die Stadt Frankfurt, die für mich aufgrund ihrer Diversität inder Bevölkerung und der Kultur zu den spannendsten Städten in Deutschland gehört."
Ausstellung zu 100 Jahre "Neues Frankfurt"
Mölders gab auch einen Ausblick auf das anstehende Programm: So zeigt das Junge Museum ab dem 15. März die Sonderausstellung "Kinder haben Rechte!" Diese thematisiere ausgewählte Kinderrechte und rege altersgerecht undspielerisch junge Menschen dazu an, zuzuhören, zu diskutieren, sich zu informieren, um sich aus alle dem eine eigene Meinung zu bilden.
Am 18. Juni beginnt dann im partizipativen Format "Stadtlabor" die Ausstellung "Alle Tage Wohnungsfrage. Vom Privatisieren, Sanieren und Protestieren". Angelehnt an das 100. Jubiläum des "Neuen Frankfurt" richte die Schau den Blick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Wohnungsfrage. Das "Neue Frankfurt" war ein Programm, bei dem zwischen 1925 und 1930 in öffentlich-privater Partnerschaft 12.000 Wohnungen entstanden. Federführend geplant wurde es von dem Frankfurter Stadtbaurat Ernst May.
Vier Frankfurter Museen mit neuen Leiterinnen
Mölders ist eine von gleich vier neuen Leiterinnen von Frankfurter Museen. Die Ethnologin Larissa Förster, Spezialistin für Raubkunst, leitet ebenfalls seit Jahresbeginn das Weltkulturen Museum. Im Museum für Kommunikation übernahm zeitgleich Annabelle Hornung. Und ab März wird das Institut für Stadtgeschichte von der Archivarin und Historikerin Mirjam Sprau geleitet.