Hamas-Behörde: 50 Patienten über Rafah nach Ägypten gebracht
Im Rahmen der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist am Samstag der Grenzübergang Rafah im Süden des Gazastreifens erstmals seit Mai 2024 wieder geöffnet worden. 50 Patienten seien über den Grenzübergang nach Ägypten gebracht worden, erklärte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen.
Im staatsnahen ägyptischen Fernsehsender Al-Kahera News waren Aufnahmen zu sehen, wie 50 Evakuierte und 53 Begleitpersonen die Grenze zu Ägypten überquerten, um dort behandelt zu werden.
Der Direktor der Krankenhäuser im Gazastreifen, Mohammed Sakut, sagte, er hoffe, dass die Zahl der von Ägypten genehmigten Fälle steige. "Wir haben jetzt 6000 Fälle", die zur Überstellung bereit seien. Es gebe zudem "mehr als 12.000 Fälle", die dringend behandelt werden müssten.
Der Grenzübergang Rafah war geschlossen worden, seit Israel im Mai die palästinensische Seite eingenommen hatte. Der Grenzübergang war einer der wichtigsten Zugangspunkte zu dem Küstenstreifen und wichtig für Hilfslieferungen.
Am Freitag hatte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas bekannt gegeben, dass die 27 Mitgliedstaaten "auf Anfrage der Palästinenser und der Israelis" eine Grenzkontrollmission zum Übergang Rafah entsandt hätten. Ihre Aufgabe sei es, "palästinensisches Grenzpersonal" zu unterstützen und den Transfer von Menschen aus dem Gazastreifen heraus zu ermöglichen, erklärte Kallas.
Am Samstag vollzogen Israel und die islamistische Hamas den vierten Austausch im Rahmen der Waffenruhe im Gazastreifen. Die Hamas ließ drei israelische Geiseln aus dem Gazastreifen frei, im Gegenzug sollten mehr als 180 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freigelassen werden.