Добавить новость
ru24.net
Stern
Февраль
2025
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28

Psychologie: Sieben Gewohnheiten von Oma Marlene, die uns heute noch gut tun

0
Stern 

Rituale haben die Macht, uns glücklicher und gesünder zu machen. Hier die besten Gewohnheiten der Großmutter unserer Autorin – vom Hand-in-Hand-Spazieren bis Zeitungen bügeln.

Sie hießen Marlene und Heinz. Sie hatten den Weltkrieg überstanden, drei Söhne großgezogen. Sie wohnten in einem Reihenhaus mit Gärtchen im Westfälischen. Meine Oma und mein Opa. Wenn ich an sie denke, überkommt mich eine tiefe Ruhe. Die Beiden waren das, was man heute resilient, empathisch, emotional stabil nennen würde. Und das lag auch an ihren guten Gewohnheiten. Die Macht dieser Automatismen im Handeln, Denken und Fühlen ist inzwischen gut erforscht: Sie machen uns gesünder, widerstandsfähiger, glücklicher. 

Gewohnheiten machen gesünder und widerstandsfähiger

Kleine Gesten unter Nachbarn
Marlene bügelte nach Lektüre das Lokalblatt, brachte die Seiten wieder in die richtige Reihenfolge und trug die frisch entknitterte Zeitung nach nebenan zu Familie Friemel, die sich keine Zeitung leisten konnte. Solche sozialen Gesten zünden unsere Glückhormone und stärken nachweislich das Immunsystem – meistens kriegt man auch etwas zurück: Ich selbst spiele seit Jahren für alle Kinder in unserem Acht-Parteienhaus den Nikolaus und fülle in der Nacht zum 6. Dezember sämtliche Stiefel und Stiefelchen. Und siehe da: Seit letztem Jahr erwidert Nachbarin Julia die Geste und macht den Osterhasen.

Sonderwünsche erfüllen
Ein Satz von Marlene, die sieben Enkel hatte: "Es ist nicht alles für alle gleich – aber es ist immer gerecht." In meinem Fall hieß das: Für mich schnitt Oma den Fettrand vom Gulasch ab, weil ich Fettränder igittigitt fand (ist immer noch so). Ich empfand Omas Extrawurst beim Gulasch als große Auszeichnung. Für Helen wird halt der Rand abgeschnitten, basta! Und für Ina, Stefan, Manon, Ingo, Thomas und Anja machte Marlene etwas anderes, damit sich alle gesehen und geschätzt fühlten. Also, bitte, liebe Eltern, Großeltern, Freunde, Skat-Brüder und Kegel-Schwestern: Bratet euren Lieben eine Extrawurst!

STERN PAID 47_24 Ein seltenes Glück: Fünf Generationen in der Familie 16:17

Mittags schlafen
Um 14 Uhr hatten Marlene und Heinz zu Mittag gegessen, die Küche war aufgeräumt, der Tisch gewischt. Dann legte sich Marlene zum Mittagsschlaf auf die Couch im Wohnzimmer. Und schlief exakt 20 Minuten. Die Schlafforschung sagt, erstens: 20 Minuten sind ideal, länger sollte man mittags nicht schlafen, weil sonst eine Tiefschlafphase einsetzt, aus der man matt erwacht. Zweitens: Ein Powernap à la Marlene ist gefäßfreundlich (geringeres Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall) und gehirnfreundlich (mehr geistige Fitness und eine bessere Übertragung vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis). Marlene wurde 88 und war nie krank.

Als Paar gemeinsam gehen
Von "Cosmopolitan" bis "Spektrum der Wissenschaft" sind sich alle Paar-Experten einig: Liebe braucht Rituale. Das gilt vor allem für Langzeitpaare, denen die Nähe zum Partner im Alltag leicht verloren geht. Marlene und Heinz machten das so: Sie spazierten jeden Abend um unsere Kleinstadt herum, "über den Wall gehen" hieß das, durchs Grüne auf den mittelalterlichen Befestigungsanlagen. Sie gingen Hand in Hand, es dauerte eine knappe Stunde. Sonntags gingen sie zum Gottesdienst nach Sankt Lamberti, Hochamt um zehn Uhr, manchmal ging ich mit. Ich erinnere mich an kein zusammenhängendes Gespräch, das die Erwachsenen führten; es war eher ein stetiger Strom an Worten, dann wieder zufriedene Stille, und das alles drückte aus: Wir sind da, wir gehören zusammen, wir gehen einen Schritt nach dem anderen. Wohin, das ist eigentlich nicht so wichtig. 

Eigenarten bewahren
Manche Dinge soll man lassen, wie sie sind. Gegen jeden Trend, jedes hämische Lachen, jede anderslautende Aufforderung. Einfach, weil es eine Eigenart ist, die sich gut und richtig anfühlt. So sprach Marlene zeitlebens nicht von der "Dusche" in ihrem grün gefliesten Badezimmer, obwohl alle Welt die in Frankreich erfundene Installation "douche" seit ungefähr hundert Jahren in den jeweils landestypischen Wortschatz aufgenommen hat. Nicht so Marlene, sie sagte "Brause" und "brausen". Das tun heute nur noch einige wenige Oberösterreicher. In Marlenes meergrünes Bad passte die Brause aber bestens, denn der Wasserdruck im Schlauch war gewaltig und als Kind probierte ich, wie nah man sich den Duschkopf an den Kopf halten konnte, bis auch der, ja: brauste. 

STERN PAID 07_24 Sichtbarkeit Frauen Protokollstücke

Sachen ruhen lassen
Als die Söhne ausgezogen waren, richtete mein Opa Heinz ein eigenes Zimmer für seine Modelleisenbahn her. Aufgebockte Span-Platten in Hüfthöhe trugen eine Schienenlandschaft, zwischendrin kreisrunde Öffnungen, aus denen Opa auftauchen konnte, um an der Bahn zu bauen. Er werkelte und werkelte, aber manchmal ging es einfach nicht voran: Die Weiche wollte nicht umklappen, das Signallicht nicht leuchten, das Märklin-Modell der "Baumbergebahn" nicht fahren. Dann sagte Heinz: "Das lassen wir erstmal ruhen". Er ließ das Werkzeug liegen und machte was anderes. Ging in den Garten, sortierte Post. Um später mit gelüftetem Kopf einen neuen Reparaturversuch zu starten. Die Erfahrung lehrt: Starrsinn, Wutanfälle und Übers-Knie-brechen erzeugen nur Schrott und schlechte Laune. Mach’s wie Heinz: Wenn nichts geht, lass es erstmal ruhen.

Über sich selbst lachen
Wo wir gerade bei Heinz sind: Er war ein sanfter, leiser Mann. Finanzbeamter, ein Freund des geduldigen, korrekt beschrifteten Papiers. Da passt es, dass ihn falsch an die Familie adressierte Briefe sehr amüsierten. Wir heißen Bömelburg. Zuweilen kam Post an "Brömelberg", "Böhmelhund", "Bömmelburch". Heinz pinnte die Umschläge an die Küchenwand, blieb gerne davor stehen, las und lächelte. Über die kleinen Fehler der anderen, über unseren leicht bekloppten Nachnamen – vor allem über sich selbst. "Selbstironie ist die Kunst, sich so durch den Kakao zu ziehen, dass er noch schmeckt", heißt es. Den Kakao meiner Großeltern, ich mochte ihn sehr.  




Moscow.media
Частные объявления сегодня





Rss.plus




Спорт в России и мире

Новости спорта


Новости тенниса
ATP

Даллас (ATP). 1/2 финала. Рууд встретится с Муньяром, Пол – с Шаповаловым






Внезапная подлянка под конец зимы: Вильфанд поведал о неожиданных погодных условиях для россиян в феврале

«Образование важно, чтобы не оказаться на улице». Раков – о сборах, теннисе и «Локомотиве»

«Бурак, мы любим тебя»: звезду «Великолепного века» встретили фанатки у Кремля

Ученые выяснили, правда ли женщин привлекают «плохие парни»